zum Hauptinhalt

Amerika: Dokumente zur Flughafensicherheit standen irrtümlich online

Die Veröffentlichung vertraulicher US-Dokumente zur Flughafensicherheit im Internet hat in Washington Aufsehen erregt - mit großer Verzögerung.

Senatoren verlangten am Mittwoch eine rasche Untersuchung der Vorgänge, bei denen die US-Behörde für Verkehrssicherheit (TSA) Anleitungen zur Flughafensicherung ins Internet gestellt hatte und diese dort dem Senat zufolge „offenbar monatelang“ von jedermann eingesehen werden konnten. Der Vorsitzende des Senatsausschusses für Heimatschutz und Regierungsangelegenheiten, Joe Lieberman, sprach von einem „ernsten Verstoß“.    Ein ranghoher Heimatschutz-Vertreter teilte mit, die brisanten Informationen seien mittlerweile nicht mehr online und einige TSA-Mitarbeiter beurlaubt worden. Die TSA habe zwei parallel laufende Ermittlungen eingeleitet. Die Behörde hatte das mehr als 90 Seiten starke Dokument auf einer Website veröffentlicht, die nicht ausreichend gesichert war. So konnten sich Interessenten ohne große Mühen vertrauliche Informationen beschaffen - während die Behörde offenbar davon ausging, die Daten seien gut geschützt.

Berichten zufolge ist in dem Dokument unter anderem nachzulesen, wie Passagiere und Gepäck kontrolliert werden, auch finden sich darin Informationen über die Geräte zur Gepäck-Durchleuchtung und Methoden zum Auffinden von Sprengstoff.
 
Die republikanische Senatorin Susan Collins reagierte empört auf die Veröffentlichung der geheimen Informationen. Beispielsweise habe sich nun jeder, der wolle, die Berechtigungsnachweise etwa für den US-Geheimdienst CIA und sogar für den Senat anschauen können. „Es gibt Bilder der echten Ausweise und der Ausweismarken“, sagte
Collins. Einerseits werde darüber geredet, dass Leute, die den USA schaden wollten, keine Chance zur Dokumentenfälschung bekommen dürften. Andererseits „haben wir ihnen jetzt mit diesen Anleitungen ein Handbuch gegeben“. Wer strikte Kontrollen umgehen wolle, wisse jetzt, welche Art von Ausweispapieren er sich beschaffen müsse. (AFP)

Zur Startseite