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Politik: Amnesty arlamiert die Öffentlichkeit - Milizen morden und vergewaltigen noch immer

Amnesty International hat Menschenrechtsverletzungen an den mehr als 100 000 osttimorischen Flüchtlingen im indonesischen West-Timor beklagt. In einigen Lagern würden die Flüchtlinge wie Gefangene eingesperrt und an der Rückkehr in ihre Heimat gehindert, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Montag in London und Bonn.

Amnesty International hat Menschenrechtsverletzungen an den mehr als 100 000 osttimorischen Flüchtlingen im indonesischen West-Timor beklagt. In einigen Lagern würden die Flüchtlinge wie Gefangene eingesperrt und an der Rückkehr in ihre Heimat gehindert, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Montag in London und Bonn. In den Lagern operierten bewaffnete pro-indonesische Milizen, die die Unabhängigkeit Ost-Timors verhindern wollten. Die Flüchtlinge lebten in einem Klima der Angst.

Nach Amnesty-Angaben werden die Flüchtlinge bedroht, eingeschüchtert und misshandelt. In einigen Fällen habe es sexuelle Gewalt und Morde gegeben. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen würden bedroht oder angegriffen, wenn sie Flüchtlingslager betreten wollten. Amnesty appellierte an die internationale Gemeinschaft, diese anhaltende "humanitäre Krise" auf der Insel Timor nicht länger zu ignorieren.

In Ost-Timor ist unterdessen ein weiteres Massengrab entdeckt worden. Australische Soldaten der multinationalen Friedenstruppe Interfet fanden in der Exklave Oecussi 14 Leichen, wie Kommandeur Peter Cosgrove am Montag mitteilte. Zeugen hätten berichtet, dass in dem Grab weitere 38 Tote lägen. Oecussi gehört zu Ost-Timor, liegt aber innerhalb von West-Timor. Die Mörder hätten wahrscheinlich angenommen, sie befänden sich in West-Timor, sagte ein australischer Offizier. Augenzeugen berichteten, dass im September pro-indonesische Milizen und indonesische Soldaten ost-timorische Unabhängigkeitsanhänger verfolgt und ermordet hätten. Der Fall wird nun von der UN-Polizei untersucht.

Unruhen in zwei indonesischen Provinzen haben derweil nach offiziellen Angaben mindestens neun Menschenleben gefordert. Auf der Insel Ambon im Osten des Landes seien am Sonntag mindestens fünf Menschen erschossen worden, darunter auch ein christlicher Priester, hieß es am Montag aus Militärkreisen. Es sei unklar, ob die Kugeln von Sicherheitskräften oder von Randalierern abgegeben wurden.

In der nach Unabhängigkeit strebenden Provinz Aceh im Westen Indonesiens töteten separatistische Rebellen nach Angaben der Polizei am Sonntag mindestens drei Polizisten aus einem Hinterhalt heraus.

Die indonesische Zentralregierung in Jakarta hat der Bevölkerung mehr Autonomie angeboten, aber zugleich ausdrücklich die Unabhängigkeit der Provinz Aceh ausgeschlossen.

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