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Polizisten beim Einsatz in der Nähe des Olympia-Einkaufszentrums.

© Felix Hörhager/dpa

Amoklauf in München mit neun Toten: Polizei bewertet Attentat jetzt als rechtsradikal motiviert

Bisher hatten die Ermittler die Tat am Olympia-Einkaufszentrum in München im Juli 2016 als Racheakt eingestuft. Jetzt änderte das LKA seine Einschätzung.

Mehr als drei Jahre nach dem Attentat am Olympia-Einkaufszentrum in München mit neun Todesopfern hat das bayerische Landeskriminalamt die Tat nun als politisch motiviert eingestuft. Bei der Bewertung dürfe die rechtsradikale und rassistische Gesinnung des Täters nicht vernachlässigt werden, teilte das LKA am Freitag mit.

Am 22. Juli 2016 hatte der 18-jährige Schütze David S. neun Menschen und sich selbst erschossen. Es gab mehrere Verletzte. Die meisten Todesopfer hatten einen Migrationshintergrund. Der rechtsextreme David S. litt an psychischen Problemen.

Das LKA schrieb nun zu dem Fall: „In Zusammenfassung der Erkenntnisse der letzten drei Jahre Ermittlungsarbeit erscheint es gerechtfertigt, von einer politischen Motivation im Sinne des Definitionssystems PMK zu sprechen.“ Das bundesweit einheitliche polizeiliche Definitionssystem Politisch Motivierte Kriminalität (PMK) regelt die Einstufung umfassend. Die Ermittler hatten die Tat bisher nicht als politisch motiviert, sondern als Racheakt eingestuft, obwohl es an der rechten Gesinnung des Schützen keine Zweifel gab. An dieser Bewertung gab es heftige Kritik, unter anderem von den Grünen.

Nach den Ermittlungen wollte David S. sich für Mobbing durch Mitschüler rächen. Allerdings gebe es Anhaltspunkte, dass er seine Opfer auch auf Grund ihrer Volkszugehörigkeit und Herkunft ausgesucht habe, erläuterte das LKA nun. (dpa)

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