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Hat er noch eine politische Zukunft? Norbert Röttgen will offenbar für den Vize-Bundesvorsitz kandidieren.

© dpa

Amt des Vize-Bundesvorsitzenden: Röttgen will wieder kandidieren

Norbert Röttgen will das von der Bundeskanzlerin verordnete Karriere-Ende nicht hinnehmen: Er will offenbar erneut Vize-Bundesvorsitzender werden - und hat dafür auch bereits Unterstützer.

Der als Bundesumweltminister entlassene CDU-Politiker Norbert Röttgen erwägt einem Medienbericht zufolge beim Parteitag im Herbst eine erneute Kandidatur für das Amt des Vize-Bundesvorsitzenden. Röttgen habe „das Amt noch nicht aufgegeben“, berichtete der „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Samstag unter Berufung auf führende Parteikreise. Unterdessen erhielt Röttgen aus seiner Partei erneut Unterstützung.

Röttgen hatte nach der Niederlage seiner Partei bei der Landtagswahl am 13. Mai in Nordrhein-Westfalen seinen Rückzug als Landesvorsitzender angekündigt. Kurz nach der Wahlschlappe hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihn auch als Bundesumweltminister entlassen. Einen Rücktritt hatte Röttgen zuvor abgelehnt.

Bildergalerie: Röttgens Entlassung

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Ruprecht Polenz (CDU), bezeichnete im „Kölner Stadt-Anzeiger“ eine Wiederwahl Röttgens als möglich. Polenz forderte die CDU dem Bericht zufolge zudem eindringlich dazu auf, Röttgen nicht fallenzulassen. „Wir sind gut beraten, fähige Politiker so einzusetzen, dass sie ihre Fähigkeiten entfalten können“, sagte er der Zeitung. „Und Norbert Röttgen ist ein fähiger Politiker.“ In der NRW-CDU hatte es Unmut über die Entlassung Röttgens durch Merkel gegeben.

"Röttgen hat so viel politisches Potenzial, dass ich mir sicher bin, dass dies nicht das Ende seiner Karriere ist“, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) der „Bild am Sonntag“. Er werde der Politik auf jeden Fall erhalten bleiben. Zur Entlassung Röttgens durch Merkel äußerte sich Ramsauer zurückhaltend: „Gerechtigkeit ist äußerst subjektiv und in der Politik kein handhabbarer Begriff. Der Verurteilte sieht die Strafe meist anders als der Richter“, sagte der CSU-Politiker. Auf jeden Fall wolle er selbst weiterhin freundschaftlich mit Röttgen umgehen.

Vorsichtig äußerte sich Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) zur einer neuen Kandidatur Röttgens als Parteivize. „Ob jemand stellvertretender Parteivorsitzender bleibt, entscheidet ein Parteitag“, sagte sie der „Welt am Sonntag“. Zugleich äußerte Schavan Verständnis für Merkels Entscheidung, Röttgen zu entlassen: „Es gibt Situationen, in denen Vertrauen verloren und ein solcher Schritt unvermeidlich ist.“ (AFP)

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