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Politik: An den Abbruch der Beziehungen denkt Israel nicht. Harsche Worte Levys gegenüber Österreich in Israel kritisiert

Die israelische Regierung versucht die Bildung einer Koalition mit der Jörg Haider und seiner Partei in Österreich zu verhindern. Sollte es doch anders kommen, so wird Jerusalem zwar kaum seinen Botschafter aus Wien abziehen, aber alles unternehmen, um einen Minister Haider und damit auch Österreich - wie zu Zeiten Kurt Waldheims als Bundespräsidenten - international weitgehend zu isolieren.

Die israelische Regierung versucht die Bildung einer Koalition mit der Jörg Haider und seiner Partei in Österreich zu verhindern. Sollte es doch anders kommen, so wird Jerusalem zwar kaum seinen Botschafter aus Wien abziehen, aber alles unternehmen, um einen Minister Haider und damit auch Österreich - wie zu Zeiten Kurt Waldheims als Bundespräsidenten - international weitgehend zu isolieren.

Außenminister David Levy führt die Front der israelischen Kritiker Österreichs mit viel Pathos und dreizüngig an: Er warnte seinen österreichischen Amtskollegen Wolfgang Schüssel bei ihrem Treffen in Luxemburg mit sehr deutlichen Worten vor einer Regierungsbeteiligung Haiders oder der FPÖ, gab sich vor der internationalen Presse etwas gedämpfter und staatsmännischer, nur um vor de eigenen Medienleuten noch mehr auf die Pauke zu hauen. So weigerte sich Levy gegenüber nichtisraelischen Journalisten, eine Definition der "Neuüberprüfung" der israelischen Beziehungen zu Österreich abzugeben, mit der er Schüssel gedroht hatte. Gegenüber den ihn begleitenden israelischen Berichterstattern verstieg er sich demgegenüber zur "Überprüfung der Beziehungen bis hin zu deren Abbruch".

In den israelischen Medien melden sich denn auch erstmals Kritiker der Attacken auf Österreich zu Wort: Levys Pathos sei übertrieben; er instrumentalisiere den Holocaust - ähnlich wie Haider die österreichische Vergangenheit - zu politischen Zwecken; Israel setze sich dem Verdacht der Heuchelei aus, weil es nicht etwa wegen Haiders faschistisch-populistischer Ideologie auf die Barrikaden steige, sondern nur wegen dessen verdecktem Antisemitismus. Nicht übersehen darf man in diesem Zusammenhang, dass Levy, der im Schlagschatten des Ministerpräsidenten Ehud Barak steht, den Haider-Wahlerfolg nutzt, um sich selbst in die Schlagzeilen zu hieven.

Sollte Haider oder seine Partei in die Regierung einziehen, würden Israel und die jüdischen Organisationen weltweit eine diplomatische Ausgrenzung Österreichs anstreben. Schon einmal, nach Waldheims Wiederwahl, war es ihnen gelungen, den Präsidenten der Alpenrepublik praktisch zum Dasein eines Paria auf der internationalen Ebene zu verdammen, der sich glücklich schätze, Vertreter einer Bananenrepublik zu empfangen.

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