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Politik: An jeder Laterne

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Wer es gerne herzhaft mag, kann im Elsass gut eine Weile überleben. Zum Beispiel mit Würsten, Sauerkraut, Zwiebelkuchen, Specktorte und Münsterkäse.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Wer es gerne herzhaft mag, kann im Elsass gut eine Weile überleben. Zum Beispiel mit Würsten, Sauerkraut, Zwiebelkuchen, Specktorte und Münsterkäse. Nicht zu vergessen: der herb-fruchtige Riesling. Kein Wunder, dass ein echter Berliner sich in Straßburg richtig wohl fühlen kann. Eher Deftiges wie die legendären Buletten kennt man ja auch aus der deutschen Hauptstadt.

Daher wundert es uns nicht, dass Ingo Schmitt gerne noch eine Weile in Straßburg arbeiten möchte. Seit Juli 1999 ist der Rechtsanwalt aus Charlottenburg Abgeordneter des Europaparlaments. Dort sitzt er für die CDU, als Teil der europäischen Konservativen EVP. An europäische Gepflogenheiten hat er sich in den letzten Jahren bestens gewöhnt: Seinen Lebenslauf präsentiert er auf seiner Homepage in englischer und französischer Übersetzung.

Die Masse macht’s, muss sich Schmitt gedacht haben. Bei den Berliner Wählern wirbt er heftig für seine Wiederwahl. Er will schließlich nach den Europawahlen zurück ins schöne Straßburg. Und deshalb hat er, so ergeben statistische Stichproben, jeden Laternenpfahl im Regierungsviertel mit seinem Wahlplakat gepflastert. Weder Friedrich Merz noch Franz Müntefering können ihr Büro betreten, ohne Ingo Schmitt über den Weg zu laufen. Die Mühe könnte allerdings vergeblich sein. Ob Schmitt daran gedacht hat, dass die meisten Bundestagsabgeordneten in ihrer politischen Meinung ziemlich festgelegt sind?

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