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Robert Mugabe

© dpa

Angespannte Beziehungen: Großbritannien will Mugabe die Ritterwürde aberkennen

Simbabwes Präsident Robert Mugabe hat sich in der Welt einen Namen als rücksichtsloser Diktator gemacht. Großbritannien ist es deshalb inzwischen unangenehm, dass man ihm dort einst die Ritterwürde verlieh.

Angesichts der politischen Lage in Simbabwe prüft Großbritannien die 1994 an Präsident Robert Mugabe verliehene Ritterwürde. "Wir verstehen die Aufrufe derer, die sich eine Aberkennung der Ritterehren wünschen. Wir überprüfen die Ehrung derzeit", sagte ein Sprecher des Außenministeriums.

Zuvor hatte der Sender "Channel 4" ohne Nennung von Quellen berichtet, dass erste Schritte zur Aberkennung bereits unternommen seien. Mugabe hatte die Auszeichnung vor 14 Jahre vom damaligen britischen Premierminister John Major erhalten.

Die Beziehungen zwischen der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien und Simbabwe sind angespannt. Im Vorfeld der am Dienstag beginnenden FAO-Welternährungskonferenz in Rom erklärte der britische Entwicklungsminister Douglas Alexander, er werde mit Mugabe weder sprechen noch ihm die Hand geben. Wegen der Anwesenheit des heute 84-jährigen Staatschefs Simbabwes hatte Premierminister Gordon Brown im vergangenen Dezember den EU-Afrika-Gipfel in Portugal boykottiert.

Mugabe steht seit der Unabhängigkeit 1980 an der Spitze der einstigen britischen Kolonie. Durch seine Vertreibungspolitik gegen weiße Großgrundbesitzer führte er Simbabwe international in die Isolation. Durch seine Politik verursachte er außerdem den Zusammenbruch der Wirtschaft Simbabwes, eine Hungersnot, eine Hyperinflation und tausende Tote. (ut/AFP)

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