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Angriff auf Naltschik: Bassajew übernimmt Verantwortung

Der tschetschenische Terroristenführer Schamil Bassajew hat sich angeblich zu dem blutigen Angriff auf die Stadt Naltschik im Nordkaukasus bekannt und zugleich Fehler eingestanden.

Moskau - Vor dem Angriff seien Informationen durchgesickert und deshalb seien 41 Angreifer getötet worden, zitierte eine Propaganda-Website tschetschenischer Rebellen am Montag aus einer Bassajew zugeschriebenen Erklärung.

Nach offiziellen Angaben wurden bei den zweitägigen Kämpfen in der Hauptstadt Kabardino-Balkariens vergangene Woche dagegen mehr als 90 Terroristen erschossen. Angehörige der Getöteten verlangten danach vergeblich die Herausgabe der Leichen, um sie nach islamischem Ritus bestatten zu können. Laut russischem Gesetz werden die Leichen von Terroristen verbrannt und anonym beerdigt. In einigen Fällen seien auch die nicht identifizierten Leichen von Zivilisten zu den Rebellen gezählt worden, so dass sie ebenfalls nicht bestattet werden könnten, berichtete die Zeitung «Iswestija» am Montag.

Nach dem Durchsickern des Angriffsplans seien die russischen Einheiten in Naltschik verstärkt worden, erklärte Bassajew. Trotzdem hätten die «Mudschaheddin» dafür gestimmt, am 13. Oktober wie geplant mit insgesamt 217 Mann 15 Objekte des russischen Sicherheitsapparates anzugreifen. Die Behörden vermuten indes, dass Bassajew oder ein anderer Topterrorist bei Naltschik von Gefangennahme bedroht war und deshalb der islamistische Untergrund der Teilrepublik zu einem Entlastungsangriff alarmiert wurde.

Russische Medien berichteten unter Berufung auf angebliche Geheimdienstquellen, Bassajew habe mit einer kleinen Gruppe ein russisches Kampfflugzeug entführen wollen. Der Jet hätte dann mit einer halben Tonne Sprengstoff an Bord Moskau angreifen sollen. Offizielle Stellungnahmen zu diesem Bericht gab es nicht. Der meistgesuchte tschetschenische Terrorist Bassajew hatte sich in der Vergangenheit zu den schlimmsten Gewalttaten in Russland bekannt, darunter der Geiselnahme in der Schule von Beslan im Jahr 2004. (tso/dpa)

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