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Anordnung: Argentinien will Holocaust-Leugner Williamson ausweisen

Argentinien hat die Ausweisung des britischen Holocaust-Leugners Richard Williamson angeordnet. Er hat zehn Tage, um das Land zu verlassen.

Dem Bischof der erzkonservativen Piusbruderschaft sei eine Frist von zehn Tagen gesetzt worden, um das Land zu verlassen, teilte das Innenministerium am Donnerstag weiter mit. Als Begründung wurden "Unregelmäßigkeiten" in seinen Aufenthaltspapieren genannt.

Williamson hatte jahrelang ein Priesterseminar seiner Bruderschaft in Argentinien geleitet. Im Januar hatte Papst Benedikt XVI. die Exkommunizierung des 68-Jährigen und drei weiterer Pius-Bischöfe zurückgenommen und damit für weltweite Empörung gesorgt. In einem TV-Interview hatte Williamson erneut behauptet, während der Nazi-Diktatur seien nicht sechs Millionen Juden, sondern 200.000 bis 300.000 in Nazi-Lagern ums Leben gekommen und keiner von ihnen in Gaskammern.

Williamson oder die Bruderschaft waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Am 8. Februar entzog die Piusbruderschaft, die sich von den Äußerungen von Williamson zum Holocaust distanzierte, dem Bischof bereits die Leitung eines Priesterseminars in der Nähe der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Dort hatte er seit 2003 Priester ausgebildet. Den von Papst Benedikt XVI. geforderten Widerruf der Leugnung der Shoa lehnt Williamson bisher ab. (mpr/dpa)

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