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Im Dezember 2016 verübte Anis Amri einen Anschlag auf den Breitscheidplatz.

© Michael Kappeler/dpa

Update

Anschlag auf Berliner Breitscheidplatz: Amri-Video soll BKA und Verfassungsschutz doch vorliegen

Die „Süddeutsche Zeitung" hatte berichtet, dass sich das BKA geweigert hatte, ein Video des Attentäters zu den Akten zu geben. Sicherheitskreise dementieren.

Das bislang unbekannte Video des Berliner Weihnachtsmarkt-Attentäters Anis Amri liegt nicht nur dem Bundesnachrichtendienst (BND), sondern auch dem Bundeskriminalamt (BKA) und dem Bundesamt für Verfassungsschutz vor. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen.

Der Vorwurf, der BND würde das Video zurückhalten, sei „an den Haaren herbeigezogen“, wurde in diesen Kreisen betont. Das Bildmaterial sei Teil der Ermittlungs- und Aufklärungsarbeit der jeweiligen Behörden. „Für Skandalgeschrei gibt es überhaupt keinen Anlass“, hieß es weiter.

Auf Anfrage äußerte sich der BND weiterhin nicht zu den Berichten über das bislang unbekannte Video. Zu operativen Aspekten seiner Arbeit und zu etwaigen Erkenntnissen berichte er grundsätzlich nur der Bundesregierung und den zuständigen, geheim tagenden Gremien des Bundestags, betonte ein Sprecher.

Amri soll in dem Video vor seiner Tat Terror angekündigt haben. „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR hatten am Mittwochabend berichtet, der Auslandsgeheimdienst BND habe das BKA zwar im März 2017 über die Existenz der Aufnahme informiert. Er habe sich aber geweigert, das wohl mit einem Handy aufgenommene Video zu den Ermittlungsakten zu geben.

Auch die Untersuchungsausschüsse des Bundestags und verschiedener Landesparlamente, die an der Aufklärung des Falls arbeiten, hätten es offenbar nicht gezeigt bekommen. Es gebe keine Hinweise, dass dem BND oder anderen deutschen Behörden das Amri-Video schon vor dessen Tat im Jahr 2016 bekannt war.

Die Elf-Sekunden-Aufnahme soll im November 2016 entstanden sein, Wochen vor dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche vom 19. Dezember 2016. Amri hatte einen polnischen Lastwagenfahrer erschossen, war mit dessen Fahrzeug in die Menschenmenge gerast und hatte so elf weitere Menschen getötet und Dutzende verletzt. (dpa)

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