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Anschlag auf Café in Pune: Indische Polizei nimmt vier Verdächtige fest

Nach einem Anschlag auf ein Touristencafé in Westindien hat die Polizei vier mutmaßliche Attentäter gefasst. Unklar ist, ob den Anschlag eine Islamistengruppe plante.

Im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag auf ein Touristencafé im westindischen Pune am Samstag hat die Polizei einen ersten Ermittlungserfolg erzielt. Wie die Nachrichtenagentur Press Trust of India meldete, fassten Beamte einen Verdächtigen in Pune, einen weiteren in der benachbarten Gemeinde Pimpri. Fernsehberichten zufolge nahm die Polizei zwei weitere Verdächtige in Aurangabad fest, das rund 200 Kilometer vom Anschlagsort entfernt liegt.

Die Zahl der Todesopfer des Anschlags auf das Touristencafé "German Bakery" stieg laut Polizei auf zehn. Ein Student sei im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen. Die Attentäter hatten etwa 60 Menschen verletzt, darunter eine Deutsche. Das beliebte Restaurant liegt unweit eines bekannten Meditationszentrums der Bhagwan-Bewegung, die Pune in den vergangenen Jahrzehnten zum Ziel für Sinnsuchende aus aller Welt werden ließ.

Nach jüngsten Angaben der Polizei verwendeten die Attentäter beim Bombenbau den hochexplosiven Sprengstoff Hexogen, Ammoniumnitrat und Benzin. Die Regierung wollte sich zunächst nicht zu Spekulationen äußern, wonach die islamistische Gruppierung Indische Mudschahedin hinter dem Anschlag stecken könnte. Die Indischen Mudschahedin hatten sich zu einer Reihe von Bombenanschlägen im September 2008 in Neu Delhi bekannt.

Der Sprengstoff in Pune explodierte nur einen Tag nach dem Beschluss der rivalisierenden Nachbarländer Indien und Pakistan, ihren Dialog wieder aufzunehmen. Nach den Anschlägen in Mumbai mit fast 170 Toten im November 2008 hatte Indien die Friedensgespräche für beendet erklärt. Für die Anschläge in Mumbai hatte Indien die pakistanische Islamisten-Organisation Laskar-e-Taiba verantwortlich gemacht. Nach Angaben aus Neu Delhi hat der Anschlag in Pune aber keine Auswirkungen auf die geplante Wiederaufnahme des Dialogs.

Quelle: ZEIT ONLINE, AFP

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