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Politik: Anschlag auf iranische Atomexperten Ahmadinedschad macht Israel verantwortlich

Kairo - Bei einem Doppelanschlag sind am Montag in Teheran ein iranischer Atomwissenschaftler getötet und ein zweiter verletzt worden. Nach Erkenntnissen der Polizei kamen die Täter auf Motorrädern und befestigten im Vorüberfahren Bomben an den Autos der Opfer, die kurz danach explodierten.

Kairo - Bei einem Doppelanschlag sind am Montag in Teheran ein iranischer Atomwissenschaftler getötet und ein zweiter verletzt worden. Nach Erkenntnissen der Polizei kamen die Täter auf Motorrädern und befestigten im Vorüberfahren Bomben an den Autos der Opfer, die kurz danach explodierten. Ebenfalls verwundet wurden die Frauen der Forscher, die mit im Wagen saßen. Das iranische Fernsehen zeigte Zivilfahnder, die die Anschlagsorte nach Spuren absuchten. Präsident Mahmud Ahmadinedschad machte in einer eilends einberufenen Pressekonferenz „ohne jeden Zweifel das zionistische Regime und westliche Regierungen“ für die Attentate verantwortlich. Sie würden die Islamische Republik aber nicht daran hindern, ihr Atomprogramm weiterzuverfolgen. Der Polizeichef von Teheran teilte mit, es gebe bisher keine Hinweise auf die Attentäter, die unerkannt entkamen.

Nach Angaben des Chefs der iranischen Atomenergiebehörde, Ali Akbar Salehi, spielte der getötete Majid Shahriyari eine wichtige Rolle in einem großen Nuklearprojekt des Landes, ohne dass er jedoch dessen Aufgabe genauer spezifizierte. Der Getötete lehrte an der Shahid-Beheshti-Universität in der Fakultät für Nuklearforschung.

Der verwundete Atomexperte Fereydoun Abbasi-Davani dagegen ist ausdrücklich im Anhang der UN-Sanktionsbeschlüsse von 2007 erwähnt, weil er in der Atomwaffenforschung tätig sein soll. Er ist Mitglied der Revolutionären Garden und lehrt an der Imam-Hossein-Universität, die zum Imperium der Revolutionswächter gehört. Im iranischen Rundfunk hieß es, Abbasi-Davani sei ein Laserexperte und ein Spitzenforscher auf dem Feld der Trennung nuklearer Isotope. Salehi forderte „die Feinde des Iran“ auf, nicht mit dem Feuer zu spielen. „Die Geduld unserer Nation hat Grenzen. Wenn sie erschöpft ist, werden unsere Feinde ein schreckliches Schicksal erleiden“, sagte er nach Angaben der Nachrichtenagentur Irna.

Präsident Ahmadinedschad teilte am Montag zugleich mit, dass die nächste Runde der Atomgespräche am kommenden Sonntag stattfinde. Sein Land habe dem Datum zugestimmt, sagte er. Über den Ort diskutiere man noch. Bei dem Treffen wollen die fünf UN-Vetomächte und Deutschland über das iranische Atomprogramm sprechen. Martin Gehlen

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