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Politik: Anschlag auf Schiiten in Pakistan

Mann sprengt sich in einer Moschee in die Luft

Islamabad Bei einem Selbstmordanschlag in einer Moschee in der nordostpakistanischen Grenzstadt Sialkot sind am Freitag mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch Kinder. Dutzende von Gläubigen seien bei der Explosion zum Teil schwer verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher weiter. Augenzeugen berichteten, ein Mann habe sich inmitten der Gläubigen in die Luft gesprengt. In der Moschee hielten sich während des Freitagsgebets Hunderte von Gläubigen der schiitischen Minderheit in Pakistan auf.

In der Stadt wurde nach der Explosion der Notstand ausgerufen. Zwischen einer aufgebrachten Menschenmenge und der Polizei sei es zu Zusammenstößen gekommen. In der Nähe des Moschee wurde ein Polizeiwagen angezündet. Demonstranten errichteten Straßensperren aus brennenden Autoreifen.

Die Moschee wurde durch die Explosion, die einen 1,50 Meter tiefen Krater riss, schwer beschädigt. Hunderte von Menschen versammelten sich vor den Krankenhäusern der Stadt, um Blut für die vielen Verletzten zu spenden. Informationsminister Scheich Raschid Ahmad verurteilte den Anschlag. Die Regierung habe eine Untersuchung des Vorfalls angeordnet, sagte er. Sialkot liegt rund 150 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Islamabad nahe der Grenze zu Indien.

In diesem Jahr war die schiitische Minderheit Pakistans bereits dreimal das Ziel größerer Terroranschläge. Am 3. März waren mindestens 44 Schiiten getötet worden, als Bewaffnete auf eine Trauerprozession in der Stadt Quetta feuerten. Bei zwei Selbstmordanschlägen auf zwei schiitische Moscheen in Karatschi starben im Mai mehr als 100 Menschen. Rund 20 Prozent der insgesamt 140 Millionen Pakistaner sind Schiiten.dpa

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