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Anschlag auf Zeitungsredaktion im nordsächsischen Eilenburg: Die Täter kamen nach Mitternacht

Scheiben wurden eingeschlagen, das Wort "Lügenpresse" aufgesprüht - die Regionalredaktion der "Leipziger Volkszeitung" in Eilenburg ist in der vergangenen Nacht angegriffen worden. Polizei und Staatsschutz ermitteln.

Von Matthias Schlegel

Auf die Geschäftsstelle Eilenburg der "Leipziger Volkszeitung" ist in der Nacht zu Freitag ein Anschlag verübt worden. In der Zeit nach Mitternacht seien vier Scheiben eingeschlagen, Farbbeutel an die Wand geworfen und das Wort "Lügenpresse" aufgesprüht worden, sagte Redaktionsleiter Frank Pfütze dem Tagesspiegel. Die Alarmanlage sei bei dem Anschlag ausgelöst worden. Der oder die Täter konnten unerkannt entkommen. Polizei und Staatsschutz ermitteln, sagte Pfütze. Zum Zeitpunkt der Tat hätten sich keine Menschen in der Geschäftsstelle aufgehalten.

Auf die Frage, wer für den Anschlag in der nordöstlich von Leipzig gelegenen Stadt als Täter in Frage kommen könne, sagte der Redaktionsleiter, man könne viele Vermutungen anstellen. Es sei möglich, dass die Täter aus dem Umfeld der Pegida- beziehungsweise der Leipziger Legida-Bewegung stammten. Genauso gut sei es aber möglich, dass Linksextremisten mit einer solchen Tat provoziert haben könnten.

Bislang habe es in Nordsachsen einen solchen Angriff gegen Zeitungsredaktionen nicht gegeben, sagte Pfütze. "Ich bin seit 20 Jahren hier tätig, aber so etwas habe ich noch nie erlebt", sagte er. Die Polizei sei vor Ort gewesen. Geschäftsstelle und Redaktion könnten trotz der Zerstörungen heute normal arbeiten, sagte Pfütze.

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Bei den Pegida-Demonstrationen ist häufig das Wort "Lügenpresse" benutzt worden. Die Legida-Bewegung war bei ihren Demonstrationen in Leipzig besonders stark von Rechten unterwandert. Aus diesem Grund hatte sich auch die Dresdner Pegida anfangs von den Aktionen des Leipziger Ablegers distanziert.

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