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Anschlag in Jakarta: Polizei identifiziert einen der Attentäter

Die Ermittler in Indonesien kommen offenbar voran: Sie konnten einen der Attentäter identifizieren. Als Hauptverdächtiger gilt ein Mann, der schon auf Bali gebombt haben soll

Der Anfangsbuchstabe seines Namens lautet "N" – mehr wollten die indonesischen Behörden über den ermittelten Selbstmordattentäter bislang nicht verraten. Der Mann hatte laut Polizeiangaben als "Nurdin Aziz" im Mariott-Hotel von Jakarta eingecheckt. Dort bekam er das Zimmer 1808, das später als Kommandozentrale der Attentäter diente.

Zusammen mit einem Komplizen hatte der Mann am Freitag im Marriot- sowie dem benachbarten Ritz-Carlton-Hotel ein Selbstmordattentat verübt. Dabei kamen sieben weitere Menschen ums Leben, 53 weitere wurden verletzt.

Polizeisprecher Nana Surkana sagte, die Attentäter stammten aus dem Kreis der einheimischen Terrorgruppe Jemaah Islamiyah (JI). Das gehe aus Analysen des Bombenmaterials hervor. Ähnliche Sprengsätze seien bei früheren Anschlägen der JI auf der Ferieninsel Bali benutzt worden. Bei einer Razzia in einem mutmaßlichen Versteck von JI-Mitgliedern in Zentraljava kam ebenfalls Material wie das gefundene zum Vorschein.

Als Drahtzieher des Anschlags verdächtigen die Behörden Noordin Top, den Bombenspezialisten der Terrorgruppe. "Wenn man sich anschaut, wie sie vorgegangen sind, ist klar, dass dies das Werk von Noordin M. Top ist", sagte der Chef der Terrorabwehr im Sicherheitsministerium, Ansyaad Mbai.

Top soll auch für die Attentate auf Bali verantwortlich sein, bei denen 2002 und 2005 mehr als 250 Menschen starben. Der 41-jährige gebürtige Malaysier ist einer der meistgesuchten Terroristen Asiens und seit 2002 flüchtig.

Unterdessen hat die Polizei weitere vier der insgesamt neun Leichen identifiziert. Es handelt sich um zwei Australier, einen Neuseeländer und einen Mann aus Singapur. Unklar ist, ob die anderen drei Opfer auch Ausländer waren oder ob ein Indonesier unter ihnen war. Zudem steht die Identität des zweiten Attentäters noch aus.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, rf

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