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© AFP

Anschlagsserie in Bombay: Taj-Mahal-Hotel unter Kontrolle

Drei Tage nach Beginn der verheerenden Terrorwelle ist das Taj-Mahal-Hotel in Bombay anscheinend befreit. Drei Terroristen seien beim Sturm getötet und einer gefangen genommen worden. Dabei ist im Gebäude erneut ein Feuer ausgebrochen.

Den Sicherheitskräften ist es anscheinend gelungen, die Situation in Bombay unter ihre Kontrolle zu bringen. Zuletzt hatten sich noch mehrere Terroristen im Luxushotel "Taj Mahal" verschanzt. "Das Hotel ist unter unserer Kontrolle", sagte der Chef der indischen Elite-Einheit NSG (National Security Guard), J. K. Dutt, am Samstagmorgen (Ortszeit) in der westindischen Finanzmetropole. Drei Terroristen seien bei einem erneuten Einsatz getötet, ein weiterer sei lebendig festgenommen worden. Die Operation werde aber offiziell erst für beendet erklärt, wenn alle Zimmer des "Taj"-Hotels durchsucht seien.

Indische Medien hatten zuvor von neuen Schusswechseln und Explosionen in dem seit Mittwochabend von Terroristen besetzten Luxushotel "Taj Mahal" berichtet. Offenbar ist dabei ein Feuer ausgebrochen. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Flammen aus den Fenstern des Erdgeschosses und der ersten Etage des Hotelgebäudes schlugen. Dichter Qualm stieg auf.

Mehr als 160 Tote

Nach letzten Informationen kamen bei der Anschlagsserie in den vergangenen Tagen mehr als 160 Menschen ums Leben. Unter ihnen sind nach Angaben des indischen Außenministeriums auch vier Deutsche. Weiterhin wurden über 300 Menschen verletzt. Insgesamt hatten die Terroristen am Mittwochabend zehn Ziele in Bombay angegriffen. Darunter neben dem "Taj Mahal" auch das Luxushotel "Oberoi Trident" sowie ein jüdisches Gemeindezentrum, einen Bahnhof und ein Krankenhaus. Dabei machten sie gezielt Jagd auf Bürger westlicher Staaten.

Noch ist ungeklärt, wer genau hinter der Anschlagswelle steckt. Indien machte "Elemente" im Nachbarland Pakistan für die Anschläge verantwortlich. Die Regierung in Islamabad verteidigte sich jedoch mit dem Hinweis, "nicht-staatliche Akteure" seien für die Angriffe verantwortlich. Pakistan werde aber mit Indien bei der Verfolgung der Drahtzieher zusammenarbeiten. Dazu willigte die Regierung in den bislang einmaligen Schritt ein, den Chef des berüchtigten Geheimdienstes ISI, Ahmed Shuja Pasha, zum Austausch von Informationen nach Neu Delhi zu schicken. Indien hatte dem ISI in der Vergangenheit vorgeworfen, an Anschlägen beteiligt gewesen zu sein.

Obama kündigt entschlossenen Kampf gegen Terror an

Unterdessen verurteilte der künftige US-Präsident Barack Obama die Anschläge und kündigte einen entschlossenen Kampf gegen den Terror an. Die Täter von Bombay "werden weder Indiens großer Demokratie eine Niederlage bereiten, noch den Willen einer globalen Koalition erschüttern, sie zu besiegen", sagte Obama am Freitagabend (Ortszeit). Die Vereinigten Staaten müssten Seite an Seite mit Indien und allen anderen Nationen stehen, die terroristische Netze zerschlagen wollen und "hasserfüllte Ideologie" verdammen. Auch der scheidende Präsident George W. Bush zeigte sich bestürzt von der Anschlagsserie. (tos/dpa/AFP)

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