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27 Schändungen jüdischer Friedhöfe gab es 2014 in Deutschland.

© Bernd Wüstneck/dpa

Exklusiv

Antisemitismus: Weniger Friedhöfe geschändet

Die Zahl der Schändungen jüdischer Friedhöfe ist weiter zurückgegangen. Das ergibt sich aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau. Nordrhein-Westfalen verzeichnete demnach die meisten Attacken.

Von Frank Jansen

Antisemitische Kriminelle haben 2014 nach Informationen des Tagesspiegels in 27 Fällen jüdische Friedhöfe in Deutschland geschändet. Das ist die niedrigste Zahl seit dem Jahr 2000. Die meisten Angriffe, insgesamt sieben, gab es in Nordrhein-Westfalen. Es folgen Niedersachsen mit fünf und Sachsen-Anhalt mit vier Attacken. In Berlin und vier weiteren Ländern registrierte die Polizei keinen Übergriff. Lediglich drei Fälle, zwei in Brandenburg und einer in Nordrhein-Westfalen, konnten aufgeklärt werden. Die Angaben finden sich in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) zu antisemitisch motivierten Friedhofsschändungen. Die Liste liegt dem Tagesspiegel vor.

Pau fragte auch nach Attacken auf Synagogen. Laut Bundesregierung stellte die Polizei im vergangenen Jahr „20 Fälle antisemitischer Straftaten“ fest, bei denen Synagogen das Angriffsziel waren. Am stärksten betroffen war auch diesmal Nordrhein-Westfalen mit neun Delikten, darunter je eine schwere Brandstiftung in Essen und Wuppertal. Es folgen Baden-Württemberg mit vier Attacken auf Synagogen, Niedersachsen mit zwei sowie Hessen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Sachsen und Thüringen mit je einem Fall. Die Polizei konnte vier Straftaten aufklären. Das betrifft die Brandanschläge in Essen und Wuppertal sowie je ein Delikt in Baden-Württemberg und Thüringen. Die Regierung beantwortete auch die Frage der Bundestagsvizepräsidentin zu  Internetseiten deutscher Rechtsextremisten. Demnach stellten die Sicherheitsbehörden im vergangenen Jahr 830 einschlägige Websites fest, „mit anhaltend hoher Fluktuation“.

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