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Politik: Appell in eigener Sache (Kommentar)

Vogel mahnt..

Vogel mahnt...Rau appelliert ... So sind in der Regel die Meldungen überschrieben, die der Wirtschaft ihre Verantwortung bei der Zwangsarbeiter-Entschädigung vor Augen führen sollen. Bundespräsident Rau und der frühere Bundesjustizminister Vogel haben den deutschen Unternehmen schon ins Gewissen geredet - bislang vergeblich. Fünf Milliarden muss die Wirtschaft aufbringen. Doch selbst die Summe von rund 2,5 Milliarden Mark, die die Wirtschaft zur Entschädigung der ehemaligen Zwangsarbeiter nach Steuern zahlen wird, ist noch nicht beisammen. Während schon über die Verteilung des Geldes gestritten wird, droht nun die Gesamtlösung an der deutschen Wirtschaft zu scheitern. Was nutzt es da, wenn Historiker die allgegenwärtige Verstrickung der Unternehmen während des Dritten Reiches in Erinnerung rufen? Manche Firmen versuchen sich mit dem Hinweis aus der Verantwortung zu stehlen, ihre Unternehmen seien bei Kriegsende bankrott gewesen. Allerdings verliert die konkrete Schuldfrage mit wachsendem Zeitabstand zum Holocaust an Bedeutung - die Entschädigung wird dafür zur moralischen Verpflichtung für die gesamte Wirtschaft. Darum geht es auch dem DIHT-Präsidenten Hans Peter Stihl. Sein Appell sollte endlich Gehör finden - auch bei den zahlreichen mittelständischen Unternehmen, die sich bislang verweigert haben.

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