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Appell: Kofi Annan: Afrika nicht vergessen

Der ehemalige UN-Generalsekretär und Friedensnobelpreisträger, Kofi Annan, will Europa daran erinnern, dass es trotz der internationalen Finanzkrise noch andere Probleme gibt. Er fordert die EU auf, endlich Versprechen einzuhalten, die gegenüber Entwicklungsländern getätigt wurden.

Der frühere Generalsekretär der Vereinten Nationen und Friedensnobelpreisträger von 2001 Kofi Annan hat die europäische Fixierung auf die eigenen aktuellen Schwierigkeiten kritisiert: Die Gedanken der Regierungschefs und Finanzminister der Europäischen Union seien bei der wirtschaftlichen Krise, schreibt Annan in einem Beitrag für den in Berlin erscheinenden Tagesspiegel (Freitag-Ausgabe): "Doch wir erwarten von ihnen, dass sie sich der Armen und Hungernden erinnern und dem Versprechen aus dem Monat Juni Taten folgen lassen, einen neuen Fonds zur Unterstützung der Landwirtschaft in den Entwicklungsländern einzurichten."

Annan, der sich anlässlich des Internationalen Tags für die Beseitigung der Armut an diesem Freitag äußerte, warf der Ersten Welt zugleich vor, ihre Milliardensubventionen für die eigenen Bauern, "die reichsten Bauern der Welt", mache es "den ärmsten Bauern der Welt unmöglich, im Wettbewerb mitzuhalten." Auch am Tag gegen die Armut würden wieder 10.000 Kinder an Unterernährung sterben, schreibt Annan: "Während das Auf und Ab der Weltwirtschaft einem konjunkturellen Kreislauf unterliegen mag, hat der Hunger in den Ländern südlich der Sahara immer Konjunktur." (Tsp)

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