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Politik: Arbeitgeber Armee

Für die deutsche Landesverteidigung haben die USTruppen mangels Feinden zurzeit wenig Bedeutung. Doch für die Regionen um die betroffenen Stützpunkte sind sie ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.

Für die deutsche Landesverteidigung haben die USTruppen mangels Feinden zurzeit wenig Bedeutung. Doch für die Regionen um die betroffenen Stützpunkte sind sie ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Dem Hauptquartier der US-Armee in Heidelberg zufolge sind in Deutschland allein 62 000 Soldaten des Heeres stationiert, hinzu kommen tausende Luftwaffenangehörige. Ein Teil der Streitkräfte wurde bis auf weiteres in die Golfregion verlegt. Die wichtigsten Heeresstützpunkte liegen bei Wiesbaden und Würzburg. Die Armee beschäftigt in Deutschland 12 000 US-Bürger und 16 000 „local nationals“, also Deutsche.

Wirtschaftliche Bedeutung haben auch die Familienangehörigen der Streitkräfte, die hier einkaufen und Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Nach Armeeangaben leben 85 000 Angehörige von Soldaten und 14 000 Angehörige des amerikanischen Zivilpersonals in Deutschland. Gerade bei den zivilen Einrichtungen, neben den Unterkünften zum Beispiel Schulen, Sport- und Freizeiteinrichtungen, erhoffen sich die Militärplaner offenbar besonderes Einsparpotenzial. Insgesamt verfügt das US-Heer in Deutschland nach eigenen Angaben über einen Etat von 1,2 Milliarden Dollar.

Die US-Luftwaffe ist vor allem in Rheinland-Pfalz angesiedelt, Spangdahlem und Ramstein sind für die Amerikaner strategisch wichtige Flugplätze. Eine Studie hat errechnet, dass die Stützpunkte einen Einkommenseffekt von 1,2 Milliarden Euro ausmachen. Zudem sorgen sie für 27 000 Arbeitsplätze. Schon nach Ende des Kalten Krieges sammelte Rheinland-Pfalz Erfahrungen mit starken Truppenreduzierungen der Franzosen und Amerikaner: „Die hart getroffenen Regionen mussten wir mit Milliardensummen unterstützen,“ erinnert sich Regierungssprecher Walter Schumacher. avi

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