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Politik: Arbeitgeber von Sozialbeiträgen entlasten!

Daß die Ehepaare kaum noch Kinder haben, liegt bezüglich der Rentenversicherung daran, daß die Erziehungsleistung der Mütter nicht ausreichend bewertet wird. Wenn ein Ehepaar ohne Kinder im Alter zwei volle Renten bekommt, ein Ehepaar mit Kindern aber nur eineinhalb Renten oder weniger (je nach Kinderzahl), darf man sich nicht wundern, daß immer weniger Kinder geboren werden.

Daß die Ehepaare kaum noch Kinder haben, liegt bezüglich der Rentenversicherung daran, daß die Erziehungsleistung der Mütter nicht ausreichend bewertet wird. Wenn ein Ehepaar ohne Kinder im Alter zwei volle Renten bekommt, ein Ehepaar mit Kindern aber nur eineinhalb Renten oder weniger (je nach Kinderzahl), darf man sich nicht wundern, daß immer weniger Kinder geboren werden. Dieser Grund für die steigende Kinderlosigkeit ließe sich dadurch beseitigen, daß für alle Mütter während der Erziehungszeit von der Allgemeinheit Rentenbeiträge gezahlt werden, genauso wie das für Arbeitslose der Fall ist.

Das Argument, daß die Rentenbeiträge die Lohnnebenkosten belasten und damit die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, ist ja richtig. Die Lösung wäre, den Ballast der Deutschen Sozialgeschichte des letzten Jahrhunderts abzuwerfen, nämlich die Verteilung der Sozialversicherungsbeiträge auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Nur heilige Kühe zu schlachten, traut man sich nicht. Die einzige vernünftige Möglichkeit, die Lohnnebenkosten zu senken, wäre, die Sozialbeiträge nach und nach (und sei es nur jedes Jahr ein Prozent) von den Arbeitgebern, die nie daraus eine Leistung erhalten, auf die Betroffenen, die Arbeitnehmer, zu verlagern.

Und bei der Nettoanpassung der Renten würden die Lasten aus der Abschaffung der Lohnnebenkosten gleichmäßig auf Arbeitnehmer und Rentner verteilt werden. Auch die Kosten der steigenden Lebenserwartung werden nicht, wie immer wieder fälschlicherweise behauptet, von den Beitragszahlern allein getragen, sondern ebenso von den Rentnern, denn bei der Nettoanpassung sinken die Renten bei steigenden Versicherungsbeiträgen.

Auf jeden Fall ist es bei dem ständig steigenden Lebensstandard unverantwortlich, die Renten von der Nettoentwicklung der Arbeitnehmereinkommen abzukoppeln. Das wäre wieder einmal ein Stück Selbstbedienung derer, die gerade an der Macht sind. Schließlich waren es die Rentner und ihre Vorgänger, die die Basis für den heutigen Wohlstand gelegt haben.

Joachim Stange

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