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Politik: Arbeitsgericht: Linken-Politiker durfte Büroleiter kündigen

Berlin - Eigentlich schwer vorzustellen, dass Klaus Ernst ein Feind der Arbeitnehmervertretung sein soll. Er sitzt für Die Linke im Bundestag, ist stellvertretender Vorsitzender der Partei und von Beruf Gewerkschaftssekretär.

Berlin - Eigentlich schwer vorzustellen, dass Klaus Ernst ein Feind der Arbeitnehmervertretung sein soll. Er sitzt für Die Linke im Bundestag, ist stellvertretender Vorsitzender der Partei und von Beruf Gewerkschaftssekretär. Dennoch behauptet sein ehemaliger Büroleiter, Ernst habe ihn rausgeschmissen, weil er einen Betriebsrat unter den Mitarbeitern der Bundestagsabgeordneten habe gründen wollte. Das bestreitet Ernst, „absurd“ sei der Vorwurf. Er sei ganz einfach unzufrieden mit der Arbeit seines Büroleiters, Ernst Reuß, gewesen.

Ernsts Sicht ist nun vom Arbeitsgericht Berlin bestätigt worden. Dort wurde die Klage von Reuß gegen die Kündigung am Donnerstag abgewiesen. Das Gericht sah keine Anhaltspunkte für die Behauptung, dass Reuß’ Engagement für einen Betriebsrat der Kündigungsgrund gewesen sei.

In der vorhergehenden Anhörung hatte Ernst gesagt, dass Reuß öfter ohne Absprachen nach Hause gefahren und das Büro unbesetzt gewesen sei. Reuß hingegen berichtete von den Wutanfällen, die Ernst gehabt habe. Zusätzliche Brisanz hatte der Fall bekommen, weil Reuß mit dem „Spiegel“ gesprochen hatte, der einen Artikel über den vermeintlich schlechten Umgang der Linken-Abgeordneten mit ihren Mitarbeitern brachte. Ernst wird darin als „Problemfall“ bezeichnet. Auch deswegen war für Ernst kein Vergleich infrage gekommen. „Das würde wie ein Schuldeingeständnis aussehen“, sagte er. lich

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