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Arbeitskampf: Arbeitgeber verkünden Durchbruch im Tarifstreit der Ärzte

Im Tarifstreit der kommunalen Kliniken haben die Arbeitgeber mit der Gewerkschaft Verdi einen Durchbruch erzielt. Der Marburger Bund soll die Eckpunkte nun als Rahmen für künftige Verhandlungen akzeptieren.

Frankfurt/Main - Für die Ärzte bedeute die Einigung eine durchschnittliche Gehaltserhöhung von zehn Prozent gegenüber dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, erklärte der Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, Thomas Böhle. Er forderte die Ärztegewerkschaft Marburger Bund auf, die ohne sie vereinbarten Eckpunkte als Rahmen für weitere Verhandlungen zu akzeptieren.

Die mit Verdi und dem Beamtenbund erzielte Einigung solle für alle Beschäftigten an den Kreiskrankenhäusern und städtischen Kliniken gelten, sagte Böhle: «Gemeinsam haben wir einen Durchbruch geschafft.» Die Eckpunkte sehen seinen Angaben nach für die Ärzte eine durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit von 40 Stunden vor. Zudem bestehe für alle Beschäftigten die Möglichkeit, aus regionalen Gründen das Entgelt oder die Vergütungen um bis zu 20 Prozent zu erhöhen. Der Marburger Bund fordert für die rund 70.000 Ärzte an den 700 kommunalen Kliniken einen eigenständigen Tarifvertrag und bis zu 15 Prozent mehr Gehalt.

Böhle forderte die Ärztegewerkschaft auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. «wir haben einen Rahmen gesetzt, in dem der Marburger Bund weiter verhandeln kann», erklärte der Arbeitgebervertreter. Die Kommunen hatten hinter verschlossenen Türen mit Verdi und dem Beamtenbund verhandelt, nachdem ihre Gespräche mit dem Marburger Bund am 18. Juli gescheitert waren. Die Ärztegewerkschaft organisiert knapp 50.000 der Ärzte an den kommunalen Kliniken, die beiden konkurrierenden Gewerkschaften nur 1400 Ärzte. (tso/AFP)

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