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Als extrem arm gilt, wer von weniger als 1,90 Dollar am Tag leben muss.

© Helmut Fohringer/dpa

Armut in der Welt: Anteil der extrem Armen sinkt unter zehn Prozent

Die Weltbank geht davon aus, dass weniger als jeder zehnte Erdenbürger in extremer Armut lebt. Vor der Jahrtausendwende waren es noch knapp 30 Prozent.

Die extreme Armut in der Welt wird dieses Jahr nach Angaben der Weltbank erstmals auf unter zehn Prozent zurückgehen. Dieses Jahr würden rund 702 Millionen Menschen in extremer Armut leben, dies seien nur noch 9,6 Prozent der Weltbevölkerung, schrieb die Weltbank in einem am Sonntag veröffentlichten Bericht. "Dies ist die beste Geschichte der Welt heute - diese Hochrechnungen zeigen uns, dass wir die erste Generation in der Geschichte der Menschheit sind, die die extreme Armut beenden kann", sagte Weltbank-Präsident Jim Yong Kim. Die Vereinten Nationen, die in der vergangenen Woche in New York tagten, sprachen in ihrem aktuellen Bericht allerdings noch von 836 Millionen Menschen, die weltweit 2015 in extremer Armut lebten - und damit 11,4 Prozent der Weltbevölkerung.

Im Jahr 1999 lebten nach Berechnungen der Weltbank noch 29 Prozent der Weltbevölkerung in extremer Armut. 2012 waren es noch 13 Prozent oder 902 Millionen Menschen. Laut Kim ist der Rückgang auf die dynamische wirtschaftliche Entwicklung in Entwicklungsländern zurückzuführen sowie Investitionen in Gesundheit und Bildung sowie den Ausbau der sozialen Sicherungsnetze, die Millionen Menschen vor dem Rückfall in die Armut bewahrten. Bisher galten Menschen, die mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen mussten, als extrem arm. Heute liegt die Schwelle bei 1,90 Dollar.

"Diese neue Vorhersage, wonach die Armut in den einstelligen Prozentbereich zurückgeht, sollte uns neuen Schwung geben und uns helfen, uns noch klarer auf die effektivsten Strategien zur Beendigung extremer Armut fokussieren", sagte Kim. Die UN-Mitgliedsländer einigten sich im September darauf, bis 2030 die extreme Armut in der Welt ausrotten zu wollen. Die Weltbank warnte aber, es blieben noch "große Hürden", bis dieses Ziel erreicht werden könne. Insbesondere bereite Sorge, dass es in vielen Ländern des südlichen Afrikas bisher nur geringe Fortschritte gebe. (AFP)

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