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Politik: Assad dehnt Einsatz der Armee aus In Syrien rollen Panzer

in immer mehr Städte ein

Kairo - Syrische Truppen haben bei ihrem Einmarsch mit Infanterie und Panzern in die nördliche Küstenstadt Banias drei demonstrierende Frauen erschossen. Die Opfer hatten nach Angaben der Opposition auf einer Fernstraße vor den Toren der Stadt öffentlich die Freilassung ihrer Angehörigen gefordert. Fünf Demonstranten erlitten Verletzungen, berichteten Aktivisten. Banias ist nach der südlichen Stadt Daraa die zweite Rebellen-Hochburg, in die das Militär einrückte. Am Sonntag wurden auch aus der Stadt Homs Truppenbewegungen berichtet. Insgesamt starben seit Mitte März rund 600 Menschen durch die Gewalt des Regimes.

In Banias kappten die Behörden parallel zum Truppenaufmarsch die Stromversorgung sowie die Telefon- und Internet-Verbindungen. Die Geschäfte hätten geschlossen, die Bewohner wagten sich nicht aus ihren Häusern, sagte ein Augenzeuge dem arabischen Nachrichtensender Al Dschasira. „Wir haben wirklich Angst, dass sich bei uns wiederholt, was in Daraa passiert ist“, sagte der Augenzeuge.

Als Reaktion auf die brutale Unterdrückung der Opposition verhängte die Europäische Union am Freitag Sanktionen gegen Vertraute aus dem Umfeld Assads, nicht aber gegen den syrischen Staatschef selbst. Auch die USA drohten der syrischen Führung mit weiteren Sanktionen. Die Opposition legte erstmals nach Ausbruch der Proteste gegen das Regime von Präsident Baschar al Assad einen Forderungskatalog vor. Darin werden ein Ende der Gewalt verlangt, politische Freiheit und demokratische Wahlen innerhalb von sechs Monaten, nicht aber der sofortige Rücktritt Assads. Veröffentlicht wurden die Forderungen im Internet, auf Facebook. dpa

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