zum Hauptinhalt
In einer Infobroschüre stellt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge die Mehrheit der Asylbewerber als Sozialschmarotzer dar.

© dapd

Asylbewerber als Sozialschmarotzer dargestellt: Behördenchef will umstrittene Infobroschüre überarbeiten

Nach der heftigen Kritik an einer Infobroschüre des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, hat sich der Chef der Behörde von den umstrittenen Passagen distanziert. Sie sollen nun geändert werden.

Der Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Manfred Schmidt, hat sich von Aussagen einer Broschüre seines Amts distanziert. Darin war von den Asylbewerbern des Jahres 1992 behauptet worden, dass "der weitaus größte Anteil den Zuzug in die Sozialsysteme beabsichtigte". Aus der Ablehnung der überwiegenden Mehrzahl der Asylanträge von Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien lässt sich nicht ableiten, dass Bürgerkriegsflüchtlingen generell wirtschaftliche Motive unterstellt wurden oder werden" schreibt Schmidt in seiner Antwort auf einen Protestbrief der Linken-Abgeordneten Sevim Dagdelen und Ulla Jelpke. Das Antwortschreiben liegt dem Tagesspiegel vor. Deutschland habe damals 350 000 Bürgerkriegsflüchtlinge "außerhalb des Asylrechts" aufgenommen und damit anerkannt, dass sie schutzbedürftig waren. Er habe "bereits eine redaktionelle Überarbeitung der betreffenden Passage veranlasst", schreibt Schmidt weiter. Ein Sprecher der Nürnberger Behörde hatte dies am Freitag angekündigt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false