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Atom-Streit: IAEA will nicht bei Reaktor-Bau in Iran helfen

Die Internationale Atomenergiebehörde hat nach Angaben von Diplomaten ein Gesuch Irans abgelehnt, beim Bau eines Schwerwasser-Reaktors zu helfen. Dieser könnte ein Schlüsselbestandteil für Atomwaffen werden.

Wien - Die 35 Mitglieder des Gouverneursrats der Internationale Atomenergiebehörde hätten dies nach dreitägigen Beratungen in Wien beschlossen, verlautete aus Diplomatenkreisen in der österreichischen Hauptstadt. Der US-Botschafter bei der Internationale Atomenergiebehörde (IAEA), Gregory Schulte, sagte, das Projekt im iranischen Arak sei "weder aufgeschoben noch auf Eis gelegt worden", "es wurde komplett vom IAEA-Programm heruntergenommen". Die Entscheidung spiegele die Besorgnis des Gouverneursrates über das iranische Atomprogramm wider, da mit dem Schwerwasser-Reaktoren bedeutende Mengen Plutonium hergestellt werden könnten, ein Schlüsselbestandteil für den Bau von Atomwaffen, fügte Schulte hinzu.

Der Gouverneursrat billigte eine Liste von rund 800 zivilen Atomprojekten, denen in den kommenden zwei Jahren technische Hilfe geleistet werden soll, nahm aber den Reaktor in Arak 200 Kilometer südlich von Teheran davon aus. Das Projekt wurde nicht formal abgelehnt, um Iran das Gesicht wahren zu lassen. Ein iranischer Diplomat erklärte denn auch, die Entscheidung sei lediglich "verschoben" worden.

Zuvor hatte Iran bereits erklärt, er werde trotz der ablehnenden Haltung der westlichen Staaten am Bau des Schwerwasser-Reaktors festhalten. Der Reaktor in Arak könnte Schätzungen zufolge im Jahr 2009 seinen Betrieb aufnehmen und pro Jahr bis zu 12,5 Kilogramm Plutonium herstellen. Dies würde für den Bau von zwei bis drei Atombomben reichen. (tso/AFP)

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