zum Hauptinhalt

Atom-Streit: Iran kündigt Gespräche in Wien an

Der iranische Atom-Chefunterhändler Ali Laridschani will an diesem Dienstag offenbar in Wien den Leiter der Internationalen Atomenergie-Organisation treffen. Dabei soll es um das umstrittene iranische Atomprogramm gehen.

Wien/Teheran - Dies teilte ein Sprecher der iranischen UN-Vertretung auf Anfrage in Wien mit. Die Internationale Atombehörde wollte das Gespräch dagegen zunächst nicht bestätigen. Der Iran kündigte unterdessen die Wiederaufnahme von Gesprächen über den Atomstreit mit der EU an.

Nach der vom UN-Sicherheitsrat am 23. Dezember 2006 verabschiedeten Iran-Resolution 1737 muss IAEO-Chef Al Baradei dem Weltgremium bis zum kommenden Freitag (23. Februar) darüber Bericht erstatten, ob und wie weit der Iran die Forderungen der Resolution nach einer Aussetzung seiner Anreicherungsaktivitäten erfüllt hat.

Auch Gespräche mit Javier Solana sind angekündigt

Der iranische Außenminister Manuchehr Mottaki sagte in Teheran, Laridschani wolle demnächst mit dem EU-Außenbeauftragten Javier Solana zusammentreffen. Ort oder Zeitpunkt der Gespräche nannte er nicht. Laridschani ist als Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates einer der einflussreichsten Politiker im Iran. Er hatte zuletzt bei der Sicherheitskonferenz in München am 10. Februar die Verhandlungsbereitschaft des Irans in der Atomfrage bekräftigt.

Beobachter in Wien gehen davon aus, dass al Baradei den Bericht bereits an diesem Mittwoch an den Sicherheitsrat und die 35 Mitgliedsländer des IAEO-Gouverneursrats übermittelt. Beobachter erwarten, dass Teheran seine atomaren Aktivitäten bisher trotz der UN-Sanktionen nicht eingeschränkt hat. Die internationale Gemeinschaft fürchtet, dass der Iran den Besitz von Atomwaffen anstrebt und sein offiziell friedliches Atomprogramm für den Bau von Atombomben missbrauchen könnte. Teheran hat dies stets bestritten. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false