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Atom-Streit: Iran will 60.000 Zentrifugen aktivieren

Trotz internationaler Proteste gegen das iranische Atomprogramm hat Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad angekündigt, bis zu 60.000 Zentrifugen für die Urananreicherung einrichten zu wollen.

Teheran - Ziel sei es, Brennstäbe für die zivilen Atomkraftwerke des Landes herzustellen, sagte Ahmadinedschad. Es handele sich jedoch um den Anfang entsprechender Bemühungen. Er wurde von Journalisten zur Einrichtung von 3000 Zentrifugen bis März 2007 befragt, die am Sonntag der Sprecher des Teheraner Außenministeriums angekündigt hatte. Einen Stopp der Anreicherung schloss Ahmadinedschad aus.

Damit wandte sich der iranische Präsident gegen Forderungen von US-Präsident George W. Bush und dem britischen Premierminister Tony Blair. Diese hatten am Montag Iran aufgerufen, sein Programm zur Urananreicherung zu beenden. Ende Oktober hatte Iran eine zweite Kette von 164 Zentrifugen in Betrieb genommen. Zur Zeit reichert das Land Uran auf unter fünf Prozent an. Dies reicht zur Herstellung von Brennstäben; für Atombomben ist eine Anreicherung auf 90 Prozent notwendig.

Erst am Sonntag hatte Iran vor der Verabschiedung einer UN-Resolution zum Streit um sein Atomprogramm gewarnt. Die Sechsergruppe aus den fünf ständigen Sicherheitsratsmitgliedern und Deutschland versucht sich seit Wochen auf einen gemeinsamen Resolutionsentwurf zu einigen. Moskau und Peking lehnen den Entwurf der europäischen Verhandlungsführer aber als zu weit gehend ab. Iran hatte eine Frist des Sicherheitsrates zur Einstellung seiner Urananreicherung verstreichen lassen, weshalb Teheran Sanktionen drohen. (tso/AFP)

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