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Atomenergie: Kurzschluss bei deutschen Reaktoren harmlos

Der Störfall im schwedischen Atomkraftwerk Forsmark ist nach Ansicht des Bundesumweltministeriums nicht direkt auf deutsche Reaktoren übertragbar. Gabriel hatte von den Ländern geltende Sicherheitsberichte angefordert.

Berlin - Die dort verwendete Technik gebe es in Deutschland nicht und könne deshalb auch nicht ausfallen, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) in Berlin. Da ein Kurzschluss bei deutschen Kernkraftwerken nach bisherigem Kenntnisstand keine gravierenden Auswirkungen hätte, sehe er von Betriebsstilllegungen ab.

Zugleich müsse aber generell geklärt werden, ob durch einen Blitzschlag Sicherheitssysteme ganz oder teilweise unwirksam werden könnten, betonte Gabriel. Diese Untersuchung werde ein halbes Jahr in Anspruch nehmen. Dabei solle auch überprüft werden, ob der Zustand der Anlagen mit den Genehmigungen übereinstimme. Dies sei nicht immer der Fall gewesen.

Gabriel: Internationales Meldewesen verbessern

Gabriel will darauf hinwirken, dass das internationale Meldewesen verbessert wird. Er sei zudem der Überzeugung, dass die Betreiber selbst ein eigenes Informationssystem aufbauen müssten, wie dies etwa bei Fluggesellschaften üblich sei. Außerdem will der Minister im kommenden Jahr von der Internationalen Atomenergiebehörde prüfen lassen, ob die deutsche Atomaufsicht internationalen Standards genügt.

Gabriel wies den Vorwurf der Länder zurück, der Bund habe die Länderaufsichten zu spät informiert. In Deutschland habe am 3. August erstmals ein schriftlicher Bericht vorgelegen. Dieser sei mitsamt Bewertung umgehend am 4. August um 8.45 Uhr an die Länder weitergeleitet worden. Vorher habe es im Internet lediglich die Meldung gegeben, dass der Vorfall in Forsmark ein Ereignis der Stufe 2 wäre, ohne dass hierzu weitere Informationen bekannt gewesen seien.

Komplikationen durch Kurzschluss

Bei dem Reaktor in Forsmark war es am 25. Juli durch einen Kurzschluss zu Komplikationen bei der elektrischen Versorgung gekommen. Zwei von vier Notstromaggregaten waren während der Störungen ausgefallen. (tso/ddp)

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