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Atomkraft: Kontrollen in Deutschland mangelhaft

Bei der deutschen Atomaufsicht gibt es offenbar Nachholbedarf. So haben der Bund und das Land Baden-Württemberg gegenüber der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEO) Defizite eingeräumt.

Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, geht das aus einer Dokumentation hervor, die für die derzeit laufende IAEO-Inspektion deutscher Atomanlagen geschrieben worden ist. Demnach werden insbesondere die Personalausstattung der deutschen Kontrollbehörden, der Informationsaustausch von Bund und Ländern sowie die Auswertung von sicherheitstechnischen Problemen kritisiert. "Die ungenügende Personaldecke sowie die Informationsprobleme beschränken derzeit die Fähigkeit der Bundesaufsicht, strategische Sicherheitsfragen zu verfolgen", heißt es in den Unterlagen an die IAEO.

Die Ausstattung von Bund und Ländern, die sich die Atomaufsicht teilen, mit technisch versiertem Fachpersonal müsse verbessert werden, schreiben die Autoren an die IAEO. Das fehlende Personal habe zur Folge, dass die Bundesaufsicht nur eingeschränkt externe Sachverständige anleiten und deren technische Gutachten auch nur eingeschränkt auswerten könne.

Nur schleppender Informationsaustausch

Gerügt werde in den Unterlagen außerdem, dass der Informationsaustausch zwischen den Behörden von Bund und Ländern bisweilen nicht schnell genug funktioniere. Es gebe in diesem Bereich eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit, heißt es. "Das beeinträchtigt die Effektivität und Kompetenz der Aufsicht." Auch die Betreiber müssen laut Verfassern stärker in die Pflicht genommen werden. Nötig sei die Entwicklung und Installation von Sicherheitsmanagementsystemen in den Anlagen und insbesondere ein besserer Umgang mit Anlagen älterer Bauart. (rf/ddp)

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