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Exklusiv

Atomkraft: Trittin warnt vor überzogenen Befürchtungen bei Ausstiegskosten

In der Debatte um die Kosten des Atomausstiegs hat Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin vor überzogenen Befürchtungen gewarnt. Selbst nach den Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums werde jeder deutsche Haushalt nur mit 1,50 Euro pro Monat zusätzlich belastet.

„Ich finde, dass das gut angelegtes Geld ist.“, sagte Trittin dem Tagesspiegel. Angesichts eines steigenden Ölpreises müsse sich Deutschland frühzeitig bemühen, sich von der Abhängigkeit von Öl, Kohle und Uran zu befreien. „Je früher wir in erneuerbare Energien investieren, umso preiswerter wird der Umstieg“, sagte der Politiker.

Vorwürfe aus der SPD, wonach die Grünen bei der Energiewende keine Rücksicht auf sozial Schwache nehmen würden, wies Trittin als „absurd“ zurück. Es sei „auch und gerade im Interesse der sozial Schwachen, Deutschland aus der Abhängigkeit von steigenden Öl- und Kohlepreisen zu befreien“. Der Umstieg müsse sozial gestaltet werden, dürfe aber nicht  verzögert werden. „Denn das zahlen die Ärmsten“, warnte Trittin.

Trittin: Debatte über Kanzlerkandidaten steht "jetzt nicht an"

Die Grünen wollen ihre personelle Aufstellung für die Bundestagswahl 2013 und einen möglichen Anspruch auf die Führung der nächsten Bundesregierung nicht von Meinungsumfragen abhängig machen. „Ausschlaggebend sind die nächsten Wahlergebnisse“, sagte Trittin. Sie würden zeigen, „ob solche Überlegungen überhaupt eine reale Grundlage haben“. Konkret nannte Trittin die Landtagswahlen in Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin im Jahr 2011 sowie in Schleswig-Holstein und Niedersachen im Jahr 2012.

Die Grünen hätten „eine gute Chance, ihren gegenwärtigen Aufwärtstrend zu stabilisieren“, sagte der Politiker. Eine Debatte über eine Kanzlerkandidatin oder einen Kanzlerkandidaten stehe aber „jetzt nicht an“. In jüngsten Meinungsumfragen hatten die Grünen im Bund Rekordwerte erreicht.

Lesen Sie das vollständige Interview im Tagesspiegel am Sonntag.

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