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Atomkraft: Umweltschützer fordern: AKW wegen Terrorgefahren abschalten

Während die Union und die Energieunternehmen an der Renaissance der Atomkraft arbeiten, haben jetzt Umweltschützer Alarm geschlagen. Fast sieben Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September warnen sie vor unveränderten Risiken an deutschen Atomkraftwerken.

Deutsche Atomkraftwerke sind offenbar nur schlecht vor Terroranschlägen geschützt. "Noch immer ist nichts passiert", beklagte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, am Freitag in Berlin. "Und noch immer ist die Bedrohung allgegenwärtig." Bund und Länder müssten endlich für mehr Kraftwerkssicherheit sorgen, um die Bürger umfassend zu schützen. "Die einzige Möglichkeit, die Terrorgefahren entscheidend zu minimieren, ist das sofortige Abschalten", erklärte Weiger.

Unterstützt wurde er vom österreichischen Atomsicherheitsexperten Helmut Hirsch: "Atomkraftwerke sind durch Terror- und Sabotageakte weiterhin leicht angreifbar." Der Einschlag in einem Kraftwerk in Deutschland würde eine Katastrophe heraufbeschwören. "Es könnte Hunderttausende Strahlentote geben, und eine Fläche von 100.000 Quadratkilometer wäre nicht mehr bewohnbar." Hirsch, der unter anderem für die EU-Kommission tätig ist, legte für den BUND eine Kurzexpertise vor.

Am 11. September 2001 hatten Terroranschläge in den USA zu 3000 Toten geführt. Drei von Terroristen gekaperte Passagierjets rasten in das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington. Eine vierte Maschine stürzte über einem Feld in Pennsylvania ab. (ae/dpa)

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