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Politik: Atommüll: Abfahrt ohne Zwischenfall

Tausende Polizisten und Grenzschützer haben am Mittwoch dafür gesorgt, dass der erste Atomtransport in die britische Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield seit 1998 weitgehend unbehelligt durch Deutschland rollte. Eine Handvoll Atomkraftgegner, die in der Südpfalz versuchte, den Zug noch zu stoppen, hatte angesichts der massiven Polizeipräsenz keine Chance.

Tausende Polizisten und Grenzschützer haben am Mittwoch dafür gesorgt, dass der erste Atomtransport in die britische Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield seit 1998 weitgehend unbehelligt durch Deutschland rollte. Eine Handvoll Atomkraftgegner, die in der Südpfalz versuchte, den Zug noch zu stoppen, hatte angesichts der massiven Polizeipräsenz keine Chance. Insgesamt 4500 Beamte waren in Einsatz, um die fünf Transportbehälter sicher bis zur französischen Grenze zu geleiten. Ein Zug mit zwei Behältern war am Mittwochnachmittag im südhessischen Atomkraftwerk Biblis gestartet. Ein zweiter Zug mit drei Behältern startete fast zeitgleich vom baden-württembergischen Verladebahnhof Walheim aus. Er hatte abgebrannte Brennelemente aus dem Atomkraftwerk Neckarwestheim geladen.

Die Atomkraftgegner, die den Abtransport des Atommülls aus Neckarwestheim am Dienstag kurzfristig verzögern konnten, hielten sich zurück. Bis zum späten Nachmittag blieb es bei kleineren Aktionen. Die Sicherheitskräfte hatten erkennbar alles im Griff. Kein Abschnitt der Bahnstrecke zwischen Wörth und der Grenze blieb unbeobachtet. Greenpeace kündigte schon am Mittwoch an, dass die Störaktionen auch dann fortgesetzt werden sollen, wenn der Atomtransport Deutschland verlassen hat.

Die Umweltschützer werden in den nächsten Monaten einiges zu tun haben. Nach einem fast dreijährigen Transportstopp quellen in fast allen deutschen Atomkraftwerken die Abklingbecken über von abgebrannten Brennelementen. Um die Atommeiler am Netz zu halten, muss der Müll daher abtransportiert werden.

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