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Atommüll: Castor-Transport rollt

Der erste von drei Atommülltransporten von Dresden ins westfälische Ahaus ist am Montag gestartet. Pünktlich um 12 Uhr verließen sechs Lastwagen mit Castor-Behältern das Rossendorfer Forschungszentrum im Nordwesten von Dresden.

Dresden/Ahaus (30.05.2005, 17:06 Uhr) - Der Konvoi mit insgesamt 120 Fahrzeugen wurde von massiven Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Am Nachmittag erreichte der Transport Thüringen, teilte die Polizei mit.

Die Castoren sollen in der Nacht zum Dienstag nach rund 15 Stunden Fahrzeit am Brennelemente-Zwischenlager in Ahaus eintreffen und dort eingelagert werden. Hinter dem etwa mit Tempo 60 fahrenden Konvoi werden lange Staus befürchtet. Die Autobahnen müssen abschnittsweise gesperrt werden. Die Castoren rollen über Erfurt, Eisenach, Kassel, Unna, Kamen und Bottrop nach Ahaus.

Laut Polizei gab es zunächst kaum Störversuche von Demonstranten. In Rossendorf hatten seit den frühen Morgenstunden etwa 50 Kernkraftgegner friedlich vor den Toren protestiert. Kurz vor Beginn des Transportes blockierten sie die Straße, konnten damit aber die Fahrzeuge nicht behindern. Polizisten trugen sieben Demonstranten weg.

Auch am Zielort in Ahaus kündigten Bürgerinitiativen Sitzblockaden an. Die Gegner machen vor allem geltend, dass die Transporte radioaktiven Materials quer durch Deutschland ein zu hohes Risiko bergen. Die so genannte Transportbereitstellungshalle in Rossendorf habe die gleichen Sicherheitsstandards wie das Brennelemente- Zwischenlager in Ahaus.

Insgesamt müssen 951 Brennelemente aus einem 1991 abgeschalteten Forschungsreaktor in Rossendorf von Sachsen ins Zwischenlager Ahaus transportiert werden. Allein in Sachsen sollen am Montag 1500 Beamte am Schutz des Transportes beteiligt gewesen sein. Bereits im Vorfeld war vor massiven Verkehrsbehinderungen in Sachsen und Thüringen gewarnt worden. Auch im Ruhrgebiet wurde mit Störungen gerechnet. (tso)

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