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Atommülllager: Schavan gibt Fehler mit Asse zu

Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hat Fehler im früheren Umgang mit dem Atommülllager Asse zugegeben. Es sei unbestritten, dass ein ausgebeutetes Salzbergwerk heute nicht mehr zur Einlagerung radioaktiver Stoffe genutzt würde, sagte Schavan vor dem Asse-Untersuchungsausschuss des niedersächsischen Landtags.

Hannover/Köln - Die Einlagerung von rund 126 000 Fässern mit Atommüll lasse sich nicht allein mit dem damaligen Status der Asse als Forschungsbergwerk erklären. „Forschung wäre mit weniger ausgekommen“, sagte Schavan. Die Einlagerungsgenehmigungen seien damals „sehr extensiv genutzt“ worden. In den 1960er und 1970er Jahren seien die Vorschriften für die Einlagerung radioaktiver Abfälle viel weniger streng gewesen, sagte die Ministerin. Die Atommüllfässer wurden im Forschungsbergwerk Asse zwischen 1967 und 1978 eingelagert. Damals regierten in Niedersachsen CDU, SPD und FDP in unterschiedlichen Regierungszusammensetzungen.

Nach einem Bericht des „Kölner Stadt-Anzeiger“ soll der Atommüll aus dem einsturzgefährdeten Endlager Asse so schnell wie möglich herausgeholt werden. Das empfehle das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als bevorzugte Variante in seinem Gutachten, berichtete die Zeitung. Das Gutachten wird an diesem Freitag in Hannover vorgestellt. Die 126 000 Fässer könnten demnach in den 20 Kilometer entfernten Schacht Konrad, einem stillgelegten Eisenerz-Bergwerk in Salzgitter, gebracht werden. Die Behörde rät der Politik demnach zu größter Eile, da die Grube instabil ist und Wasser eindringt. ddp/dpa/Tsp

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