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Atompolitik: Niedersachsens Umweltminister fordert schnelle Lösung für Gorleben

Kurz vor den Gesprächen zum Atomkurs von Schwarz-Gelb mahnt Umweltminister Sander zur Eile: Eine Lösung für Gorleben müsse her - am besten in dieser Legislatur.

Unmittelbar vor den ersten Verhandlungen der schwarz-gelben Koalition zu Umwelt und Verbraucherschutz hat sich der niedersächsische Landesumweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) für eine schnelle Weitererkundung des Salzstocks in Gorleben ausgesprochen. "Wir wollen eine Entscheidung zu Gorleben so schnell wie möglich, am besten noch in der kommenden Legislaturperiode", sagte er ZEIT ONLINE.

Sander, einer von fünf FDP-Vertretern im Arbeitskreis, fordert, dass ein unabhängiges, internationales Expertengremium die Bewertung der Forschungsergebnisse übernehmen solle. Dieses soll schon parallel zur Erkundung seine Arbeit aufnehmen. Nur noch zehn Prozent von Gorleben müssten erkundet werden, "die sind kaum noch entscheidend für das Ergebnis". Sander ist zuversichtlich, zu einer schnellen Lösung zu kommen: "Ich sehe bei Gorleben keinerlei Unterschiede zwischen der Position von Union und FDP."

Eine Erkundung von alternativen Standorten lehnt der FDP-Politiker ab. "Es macht keinen Sinn nach neuen Standorten zu suchen, solange es keine Entscheidung zu Gorleben gibt." Immer wieder sind auch andere Endlagerorte im Gespräch, etwa Tonformationen in Baden-Württemberg und Norddeutschland.

Neben der Diskussion um längere Laufzeiten für Kernkraftwerke ist die Endlagerfrage einer der entscheidenden Punkte während der Koalitionsverhandlungen. Atomkraftgegner wie die niedersächsische EU-Parlamentsabgeordnete Rebecca Harms (Grüne) können den Handlungsdruck, den Sander aufbaut, nicht nachvollziehen. "Es ist nicht so, dass wir jetzt sofort ein Endlager bräuchten", sagt sie. Schwarz-Gelb sollte die Chance nutzen, nach alternativen Standorten zu suchen und aus den Vorgängen rund um  Asse seine Lehren ziehen. "Der Druck auf die Wissenschaft, die politische Wahl des Standorts – das war unglaublich."

In den vergangenen Tagen haben Atomkraftgegner das geplante Endlager Gorleben besetzt und weitere Widerstände angekündigt.

Quelle: ZEIT ONLINE

Marlies Uken

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