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Atomstreit: Atomtechnik und Airbus-Teile sollen Iran bekehren

Am Dienstag will Teheran offiziell auf das Angebotspaket reagieren, in dem die UN-Vetomächte und Deutschland dem Land Anreize für einen Stopp der Urananreicherung gegeben haben. Das Angebot der UN im Überblick

Hilfe bei der zivilen Atomkraft:

Die sechs Mächte stellen dem Iran die Unterstützung beim Bau eines Leichtwasser-Reaktors in Aussicht. Damit soll der Iran vom Bau eines Schwerwasser-Reaktors in der Stadt Arak abgebracht werden, in dem waffenfähiges Plutonium gewonnen werden könnte. Zudem stellt das Paket dem Iran eine regelmäßige Versorgung mit Uran-Brennstäben aus Russland in Aussicht. Die Lieferungen sollen die Urananreicherung im Iran selbst ersetzen.

Wirtschaftliche Hilfen: Handelssanktionen gegen den Iran sollen aufgehoben werden. Konkret geht es etwa um den Handel mit Flugzeugen und Flugzeugteilen der Hersteller Boeing und Airbus und die Lieferung moderner Internet- und Telekommunikationstechnik. Das würde es dem Land erlauben, seine alternde Flotte wieder in Schuss zu bringen, die zunehmend den Luftraum gefährdet.

Außerdem soll die iranische Wirtschaft einen besseren Zugang zu den Weltmärkten erhalten. Trotz der Erdöl-Einnahmen leidet der Iran unter einem Mangel an ausländischen Investitionen und moderner Technologie. Auch die Arbeitslosigkeit des Landes steigt kontinuierlich. Die Öffnung der Märkte in Europa und den USA für iranische Agrarprodukte könnte dem Land von großem Nutzen sein. Außerdem wird dem Land auch die Aufnahme in die Welthandelsorganisation (WTO) und andere Handelsorganisationen in Aussicht gestellt. Allerdings scheint dies für die kaum konkurrenzfähige iranische Wirtschaft kurzfristig wenig verlockend.

Politische Zugeständnisse: Der Iran soll dem Paket zufolge auch stärker in einen Dialog und die Kooperation über regionale Sicherheitsfragen eingebunden werden. Eine Offerte, die für Teheran durchaus sehr reizvoll sein könnte, da sie seine Rolle als bedeutende Macht in der Region anerkennen würde. (tso/AFP)

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