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Atomstreit: Iran hat "technische Fragen"

Der Iran verlangt eine weitere Prüfung des von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien vorgelegten Kompromissvorschlags zur Anreicherung seines Urans.

Kuala Lumpur - Außenminister Manuschehr Mottaki schlug am Montag die Schaffung einer „technischen Kommission“ vor, die sich mit den Änderungswünschen aus Teheran befassen soll. „Wir haben über den Vorschlag beraten und haben diesbezüglich einige technische und wirtschaftliche Überlegungen“, sagte Mottaki am Rande einer Konferenz in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. „Wir haben vor zwei Tagen unsere Ansichten und Bemerkungen an die IAEA übermittelt, so dass es möglich ist, eine technische Kommission einzusetzen, um alle diese Punkte nochmals zu prüfen.“ Auch der iranische Atomunterhändler Ali Asghar Soltanijeh, regte eine neue „Runde technischer Diskussionen“ an.

Die IAEA hatte einen Kompromissvorschlag vorgelegt, wonach der Iran bis zum Jahresende 1200 seiner 1500 Kilogramm leicht angereicherten Urans zur weiteren Anreicherung nach Russland und Frankreich liefern soll, damit er das Uran nicht selbst anreichert. Der wichtigste Punkt – „die Crux“ – sei aus iranischer Sicht die Garantie für die Einhaltung von Lieferungen, sagte Soltanijeh. Vor 20 Jahren seien Brennstofflieferungen aus Argentinien nicht eingehalten worden. Der Iran bestehe auf seinem „legitimen Recht“ zum Betreiben eines Versuchsreaktors und sei bereit, das Brennmaterial „von irgendeinem Lieferanten“ zu kaufen.

Der britische Außenminister David Miliband und sein russischer Kollege Sergej Lawrow forderten, der Iran müsse jetzt umgehend eine Antwort auf den Kompromissvorschlag geben. Der scheidende Generaldirektor der IAEA, Mohammed el Baradei, hat den Iran zu mehr Offenheit aufgefordert. In seiner Abschiedsrede vor der UN-Vollversammlung in New York sagte er, einige Punkte in Teherans Nuklearprogramm bedürften der Klärung und könnten nur durch die Kooperation beider Seiten gelöst werden. AFP/dpa

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