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Atomstreit mit Iran: Putin warnt Washington vor Sanktionen

Die USA verstärken mit scharfen Sanktionen den Druck auf Teheran und stoßen damit in Moskau auf Kritik. Ein solcher Schritt könnte in eine Sackgasse führen, warnte Russlands Präsidenten Wladimir Putin.

"Warum sollten wir jetzt die Lage verschärfen", sagte Putin in Lissabon mit Blick auf neue Sanktionen Washingtons gegen Teheran. Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Itar-Tass sprach er sich dagegen aus, mit "Sanktionen oder militärischen Aktionen" zu drohen. Die iranischen Revolutionsgarden reagierten gelassen.

Die USA hatten zuvor die schärfsten Sanktionen gegen Iran seit der islamischen Revolution vor fast 30 Jahren verhängt. Die paramilitärischen Revolutionsgarden als Teil der iranischen Streitkräfte werden dabei als Lieferanten von Massenvernichtungswaffen gebrandmarkt. Ihre Elitetruppe, die Al-Kuds- Einheit, kommt auf die Liste von Staaten und Organisationen, die den Terrorismus unterstützen. Daneben sollten drei iranische Staatsbanken, die der Unterstützung des iranischen Atomprogramms und des Terrorismus verdächtigt werden, durch die Sanktionen vom internationalen Finanzsystem isoliert werden.

Teheran: "Wertlose" Strafmaßnahmen

Die iranische Regierung nannte die Strafmaßnahmen "wertlos". Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Mohammad-Ali Hosseini, sagte in einer in Teheran herausgegebenen Erklärung, solche "feindseligen" Aktionen stünden im Widerspruch zur internationalen Praxis und seien zum Scheitern verurteilt.

Auch die Revolutionsgarden zeigten sich von den Drohgebärden Washingtons unbeeindruckt. Dies sei alles "rein rhetorisch" und müsse nicht als Drohung aufgefasst werden, sagte ihr Kommandeur Mohammed Ali Dschafari zu Drohungen mit möglichen militärischen Maßnahmen. "Die Stärke Irans liegt in seinem Glauben", unterstrich General Dschafari. Alle Feinde seines Landes wüssten "sehr wohl", dass Irans Antwort auf einen Angriff "sehr entschlossen" sein werde. Die Garde sei jetzt "mehr denn je" bereit, die Ideale der Revolution zu verteidigen.

US-Vizepräsident Richard Cheney hatte erst vor wenigen Tagen dem Regime in Teheran mit "ernsthaften Konsequenzen" der internationalen Gemeinschaft gedroht, sollte Iran sein Atomprogramm fortsetzen. (mit dpa)

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