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US-Präsident Donald Trump mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping.

© Alex Brandon/AP/dpa

Atomstreit: Trump lockt China in Nordkorea-Krise mit Handelspakt

Das "Nordkorea-Problem" werde man notfalls auch alleine lösen, sagte US-Präsident Trump. Lieber wäre den Amerikanern aber, wenn China ebenfalls Druck auf Nordkorea ausübte.

Der Konflikt über eine atomare Bewaffnung Nordkoreas rückt zunehmend in den Fokus der Großmächte. US-Präsident Donald Trump lobte China dafür, Schiffe mit Kohlelieferungen aus Nordkorea zurückgeschickt und damit eine Einnahmequelle gestoppt zu haben. Dies sei ein "großer Schritt". Trump sagte, man werde die Probleme mit Nordkorea notfalls im Alleingang lösen. Wenn China nicht helfe, "werden wir es alleine machen".

Während ein US-Flottenverband mit dem Flugzeugträger "USS Carl Vinson" auf dem Weg in die Region ist, warnte China vor einem Militärschlag gegen Nordkorea. In einem Kommentar der "Global Times", die vom Parteiorgan „Volkszeitung“ herausgegeben wird, hieß es: "Militäraktionen gegen Nordkorea zu unternehmen, ist sehr viel riskanter als einen Raketenangriff gegen Syrien zu starten."

"Wenn Pjöngjang einen verzweifelten Gegenschlag unternimmt, wird Washington in einem Dilemma gefangen", warnte das Blatt. Nordkorea könne Südkorea "einen schweren Schlag zu versetzen". Ungeachtet seiner atomaren Fähigkeiten könnte der Einsatz einer "schmutzigen Bombe" gegen Südkorea schwere nukleare Verseuchung verursachen.

Nordkorea könnte weitere Atomtests durchführen

In den vergangenen Wochen haben die Spannungen zwischen dem isolierten kommunistischen Nordkorea und den USA zugenommen. Nach mehreren Raketentests befürchten Beobachter, dass Nordkorea auch noch einen neuen Atomtest unternehmen könnte - möglicherweise sogar zum 105. Geburtstag des Staatsgründers Kim Il Sung am Samstag.

Das US-Korea-Institut der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität hatte auf seiner Website "38 North" von Vorbereitungen auf dem Testgelände im Nordosten des Landes berichtet.

Das Ziel einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel müsse durch Verhandlungen erfolgen, sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums. Und warb erneut für den chinesischen Vorschlag eines zweigleisigen Vorgehens, wonach Nordkorea zunächst seine Atom- und Raketenaktivitäten einfriert und die USA und Südkorea im Gegenzug ihre gemeinsamen großen Militärmanöver aussetzen.

US-Präsident Trump und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping sprachen am Telefon über das weitere Vorgehen, es seien "sehr produktive Gespräche" gewesen, teilte das Weiße Haus mit. Beide Staatschefs hatten sich in vergangenen Woche auf dem Anwesen des US-Präsidenten in Florida getroffen. Kurze Zeit später twitterte Trump: "Nordkorea sucht Ärger. Sollte sich China dafür entscheiden, uns zu helfen, dann wäre das großartig."

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Merkel: Keine militärische Eskalation riskieren

Weiter schrieb der US-Präsident, China Zugeständnisse in Handelsfragen machen zu wollen. "Ich habe dem chinesischen Präsidenten erklärt, dass ein Handelspakt für sie deutlich besser ausfällt, wenn sie das Nordkorea-Problem lösen." Bei einer Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg teilte Trump mit, er habe Xi gesagt, der Weg, ein "gutes Handelsgeschäft" mit den USA zu machen, sei, den USA bei Nordkorea zu helfen.

Eine ähnliche Botschaft aber andere Formulierungen hat diesbezüglich Bundeskanzlerin Merkel. "Ich setze nicht auf militärische Mittel, sondern darauf, dass von verschiedenen Seiten starker politischer Druck auf Nordkorea ausgeübt wird", sagte Merkel den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Nordkorea verstoße permanent gegen UN-Resolutionen. "Die Welt hat ein Interesse daran, zu verhindern, dass Nordkorea sich nuklear bewaffnet." (dpa, tsp)

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