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Das Atomkraftwerk Biblis.

© ddp

Atomstrom: Bund könnte Geld mit längeren Laufzeiten verdienen

Im Streit um die Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken hat Schwarz-Gelb eine neue Idee. Demnach sollen Energieversorger längere Laufzeiten ersteigern. Vorbild sind die Mobilfunklizenzen.

In der schwarz-gelben Koalition gibt es Überlegungen, den Kernkraftbetreibern längere Laufzeiten für Atomkraftwerke nicht zuzuteilen, sondern sie zu versteigern. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) sagte der "Financial Times Deutschland". "Das ist ein interessanter Vorschlag, der eine ernsthafte Prüfung verdient." Die Regierung würde nach diesem Modell zusätzliche Laufzeiten in Strommengen umrechnen, die die Betreiber dann in kleinen Portionen ersteigern müssten.

Vorbild ist dem Blatt zufolge die Auktion der Mobilfunklizenzen. Im Jahr 2000 brachte dies dem Staat mehr als 50 Milliarden Euro ein. Eine weitere Versteigerung spülte Finanzminister Schäuble im Juni dieses Jahres allerdings nur gut vier Milliarden Euro in die Kasse.

Der Energie-Koordinator der FDP-Fraktion, Horst Meierhofer, äußerte große Sympathien für eine Auktion. "Das ist eine gute Idee, weil sie eine wettbewerbliche Lösung ermöglicht", sagte er der Zeitung. Der Vorteil sei, dass nicht Politiker entscheiden müssten, wie viel längere Laufzeiten für welches Kraftwerk wert seien.

Der energiepolitische Sprecher der der Unions-Bundestagsfraktion Thomas Bareiß (CDU) sagte: "Ich kann mir eine Auktionierung gut vorstellen. Alles, was wir sonst machen würden, wäre ein Deal und damit angreifbar." Auch energiepolitisch werde eine Auktion wohl effizienter wirken. "Die Reststrommengen landen mit der Versteigerung dort, wo sie am meisten gebraucht werden", sagte er. (sf/ddp)

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