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Atomtest: Steinmeier fordert Sanktionen

Die Bundesregierung bestellt den nordkoreanischen Botschafter ein - und Außenminister Frank Walter Steinmeier fühlt "etwas Ohnmacht".

Berlin - Außenminister Frank Walter Steinmeier (SPD) hat nach dem nordkoreanischen Atomtest Sanktionen durch den UN-Sicherheitsrat gefordert. Mit den Maßnahmen solle nicht die Bevölkerung getroffen werden, sagte Steinmeier im ZDF. "Aber ich glaube, ohne Reaktion darf ein solches Verhalten am Ende nicht bleiben", fügte er hinzu.

Die Bundesregierung habe noch am Montag den nordkoreanischen Botschafter einbestellt und ihm "unmissverständlich klargemacht, dass wir nicht bereit sind, eine Fortsetzung der Verletzung internationalen Rechts hinzunehmen".

Nordkorea wolle den selbst gewählten Weg in die Isolation vorerst ein Stück weitergehen, bedauerte der Außenminister weiter. Er sprach von "schlechten Nachrichten" nicht nur für die Weltgemeinschaft, sondern auch für die Bevölkerung Nordkoreas. Diese müsse seit Jahren hungern, damit die Regierung an ihrem Atomprogramm festhalten und die Staatengemeinschaft provozieren könne.

"Ich weiß nicht, ob wir am Ende wehrlos sein werden", räumte Steinmeier ein. Er fühle "etwas Ohnmacht". Das nordkoreanische Atomprogramm könne ein weiterer Beitrag sein, der das internationale Abkommen über die Nichtverbreitung von Atomwaffen erodiere und in Zweifel ziehe.

Nordkorea hatte am Montag offiziellen Angaben zufolge "erfolgreich" seinen angekündigten Nukleartest durchgeführt. Bestätigt wurde eine Sprengung 380 Kilometer nordöstlich der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang. (tso/ddp)

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