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Atomtests: Nordkorea will wieder verhandeln

Drei Wochen nach dem unterirdischen Test einer Atombombe hat Nordkorea seine Bereitschaft zur Rückkehr an den Verhandlungstisch bestätigt. Auch die Verbündeten China und Russland hatten die UN-Sanktionen unterstützt.

Seoul - Pjöngjang werde die Sechs-Nationen-Gespräche unter der Bedingung wieder aufnehmen, dass auch über eine Aufhebung der US-Finanzsanktionen gesprochen werde. Der Durchbruch war am Vortag bei einem Treffen des US-Unterhändlers Christopher Hill mit dem nordkoreanischen Verhandlungsführer in Peking erzielt worden. Nach US-Angaben sollen die Gespräche nun in den kommenden Wochen wieder aufgenommen werden.

Pjöngjang bezeichnete den Atomwaffentest als "Maßnahme zur Selbstverteidigung" gegen die täglich wachsende nukleare und finanzielle Bedrohung durch die USA. Der offiziellen Ankündigung der Rückkehr zu Verhandlungen war am Dienstag ein siebenstündiges Treffen Hills mit dem chinesischen Verhandlungsführer Wu Dawei und dem Nordkoreaner Kim Kye Gwan vorangegangen. Im Anschluss hatten China und die USA erklärt, Nordkorea sei zur Wiederaufnahme der Gespräche bereit. Hill betonte, er habe seinem nordkoreanischen Gegenüber versichert, dass die USA zur Schaffung einer Arbeitsgruppe bereit seien, um die Frage der Finanzsanktionen zu verhandeln.

Bush erfreut über Verhandlungsbereitschaft

International löste die Ankündigung Erleichterung aus. US-Präsident George W. Bush äußerte sich "sehr erfreut" über die Verhandlungsbereitschaft Nordkoreas. Südkorea begrüßte die Ankündigung des Nachbarlandes als "Anfang für eine gründliche Lösung der atomaren Frage" auf der koreanischen Halbinsel. Nach Ansicht Washingtons sollen die nach dem Atomwaffentest im Oktober vom UN-Sicherheitsrat beschlossenen Sanktionen jedoch vorerst in Kraft bleiben. Es sei noch "viel Arbeit zu tun", betonte Bush. Der US-Präsident dankte ausdrücklich der chinesischen Regierung, die das Treffen in Peking initiiert hatte.

Ein genauer Termin für die Wiederaufnahme der Verhandlungen wurde noch nicht genannt. Die Sechser-Gespräche sollen nach Angaben von US-Außenministerin Condoleezza Rice aber nicht vor Ende des APEC-Gipfels in Hanoi am 19. November beginnen. Pjöngjang hatte sich bei dem bislang letzten Sechs-Nationen-Treffen im September 2005 bereit erklärt, sein Atomprogramm gegen internationale Hilfe und Sicherheitsgarantien aufzugeben. Zwei Monate später nahm die nordkoreanische Regierung diese Erklärung mit Hinweis auf die US-Finanzsanktionen zurück und verkündete ihren Ausstieg aus den Gesprächen. Die Krise hatte sich dramatisch verschärft, nachdem Nordkorea am 9. Oktober nach eigenen Angaben erstmals eine Atomwaffe testete. (tso/AFP)

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