zum Hauptinhalt
Irakische Sicherheitskräfte inspizieren das Trümmerfeld nach dem Anschlag auf einen Kontrollposten der Polizei nahe der südirakischen Stadt Nasirijah.

© Reuters

Attentat im Südirak: 84 Tote bei IS-Doppelanschlag

Bei zeitgleichen Attentaten auf ein Restaurant und einen Kontrollposten im Südirak wurden zahlreiche Menschen getötet. Die Dschihadistenmiliz IS reklamierte den Anschlag für sich.

Attentäter der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) haben bei einem Doppelanschlag im Süden des Irak 84 Menschen in den Tod gerissen. Ein Sprecher der Gesundheitsbehörde der Provinz bezifferte die Zahl Verletzten auf 93 Menschen. Die Anschläge richteten sich gegen ein Restaurant und einen Kontrollposten in der Stadt Nasirijah. Unter den Opfern seien 15 Iraner, hieß es am Donnerstag aus medizinischen Kreisen in der Provinz Thi Kar.

Die Attentäter eröffneten laut einem Vertreter der Sicherheitskräfte zunächst das Feuer auf ein Restaurant an einer Autobahn am Rande von Nasirijah. Anschließend seien sie in einem Wagen zu einem Kontrollposten in der Nähe gefahren, wo sie sich in die Luft sprengten.

IS bekannte sich zu Doppelanschlag

Die IS-Miliz bekannte sich zu den Anschlägen. In einer Erklärung im Internet sprachen die Extremisten von drei Gruppen von Selbstmordattentätern. Das IS-Propagandaorgan Amaq erklärte, mehrere Selbstmordattentäter hätten im Auftrag der IS-Miliz die Anschläge auf ein Restaurant und einen Kontrollposten bei Nasirijah verübt. Die Attentäter trugen nach Angaben aus Sicherheitskreisen die Uniform einer schiitischen Miliz, die gegen den IS kämpft.

Die IS-Miliz verübt fast täglich Anschläge im Irak. Die sunnitischen Extremisten nehmen dabei vor allem Schiiten ins Visier. So will die Miliz die Spannungen zwischen den beiden größten Konfessionen des Iraks weiter verschärfen.

Die südliche Provinz Si Kar, in der Nasirijah liegt, war bisher von größeren Anschlägen weitgehend verschont geblieben. Zwar ist die IS-Miliz erheblich geschwächt und hat bei den Gefechten in den vergangenen Jahren tausende Kämpfer verloren, doch verfügt sie weiter über hunderte Anhänger, die zu Selbstmordattentaten bereit sind. Das Doppelattentat vom Donnerstag war der schwerste IS-Anschlag seit dem Verlust ihrer nordirakischen Hochburg Mossul, die Anfang Juli von der Armee zurückerobert worden war. (AFP, dpa)

Zur Startseite