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Attentat in Dubai: Mutmaßlicher Mossad-Agent in Köln freigelassen

Ein an Deutschland ausgelieferter mutmaßlicher Agent des israelischen Geheimdienstes ist am Freitag vom Kölner Amtsgericht freigelassen worden. Uri B. wird vorgeworfen, an den Vorbereitungen für das Attentat auf einen Hamas-Führer in Dubai beteiligt gewesen zu sein.

B. war am Donnerstag von Polen an Deutschland ausgeliefert worden, jedoch nicht wegen des Attentatsvorwurfs, sondern nur wegen der Beschuldigung der Falschbeurkundung.

Dieser Vorwurf sei nicht schwerwiegend genug, um B. noch länger festzuhalten, sagte am Freitag der Kölner Staatsanwalt Josef Rainer Wolf. Deshalb sei B. gegen Kaution freigelassen worden; er könne nun wieder ausreisen. Man müsse dabei auch berücksichtigen, dass er in Polen schon seit seiner Festnahme Anfang Juni in Haft gesessen habe.

Der mutmaßliche Mossad-Agent war am 4. Juni auf dem Flughafen in Warschau festgenommen worden. Der mit europäischem Haftbefehl gesuchte Mann steht im Verdacht, von Deutschland aus Vorbereitungen für das spektakuläre Attentat auf einen Hamas-Führer Anfang dieses Jahres getroffen zu haben.

Der Hamas-Funktionär Mahmud al-Mabhuh, der für die radikal-islamische Palästinenserbewegung Waffen beschafft haben soll, war am 19. Januar in seinem Zimmer in einem Luxushotel in Dubai betäubt und erstickt worden. Ermittler in Dubai gehen davon aus, dass der Geheimdienst Mossad hinter dem Mord steckt. Israel bestreitet das.

Die mutmaßlichen 27 Männer und Frauen des Mordkommandos hatten neben anderen gefälschten Pässen auch einen Pass aus Deutschland benutzt.

Von den international gesuchten Verdächtigen wurde bislang allein B. gefasst. Er soll im Frühjahr 2009 einem anderen mutmaßlichen Mossad-Agenten geholfen haben, beim Einwohnermeldeamt Köln einen deutschen Reisepass zu beantragen. Mit dem auf den Namen Michael Bodenheimer ausgestellten Pass war einer der mutmaßlichen Mörder in Dubai kurz vor dem Anschlag ein- und kurz danach wieder ausgereist. (dpa)

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