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Die Union fordert einen Strom-Stresstest für den Winter 2023/24.

© Foto: IMAGO/Christian Ohde

Auch AKW Laufzeitverlängerung soll geprüft werden: Union fordert Strom-Stresstest für Winter 2023/24

Weil die Energiekrise bis in den kommenden Winter anhalten könnte, spricht sich die Union für eine Untersuchung aus. Das Aus der verbleibenden AKW hält sie für falsch.

Angesichts der Energieknappheit fordert die Union, das deutsche Stromsystem einem weiteren Stresstest zu unterziehen und eine weitere Laufzeitverlängerung der verbliebenen Atomkraftwerke bis 2024 vorzubereiten.

„So wie die Regierung einen Stresstest für diesen Winter gemacht hat, muss sie auch einen für den nächsten Winter machen“, sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende Andreas Jung den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Dabei müsse eingehend untersucht werden, wie die Stromversorgung jederzeit sichergestellt werden kann. „Stand jetzt muss man davon ausgehen, dass wir die Kernenergie auch im kommenden Winter brauchen werden“, sagte Jung. „Die Experten warnen, der kommende Winter könnte noch kritischer werden als dieser.“

Es gehe darum, alle vorhandenen Kapazitäten zum Abwenden von Notlagen zu mobilisieren. „Es passt nicht zusammen, dass die Ampel mindestens bis 2024 klimaschädliche Kohlemeiler reaktiviert, aber die CO2-sparenden Kernkraftwerke im Frühjahr 2023 definitiv abschalten will“, sagte Jung.

Grüne stellen sich gegen Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken

Die Grünen im Bundestag erteilten sämtlichen Forderungen nach einer weiteren Verlängerung der Laufzeiten eine Absage. „Atomkraft ist teuer und gefährlich, deswegen schalten wir die letzten Atomkraftwerke in Deutschland am 15.4.2023 endgültig ab“, sagte Fraktionsvize Julia Verlinden den Funke-Zeitungen. „Jeder weitere Versuch mit immer neuen fadenscheinigen Begründungen eine Verlängerung von Laufzeiten in die Debatte zu bringen wird scheitern und verschwendet unnötig Energie.“

Wegen der Energiekrise war der eigentlich zum Jahreswechsel geplante Atomausstieg in Deutschland um dreieinhalb Monate auf Mitte April verschoben worden. Die Entscheidung hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach langem Streit zwischen Grünen und FDP getroffen.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) befeuerte die Diskussion nun mit einem neuen Vorstoß: Der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ sagte er, die Frage einer weiteren Laufzeitverlängerung solle von einer unabhängigen Expertenkommission entschieden werden.

Er wolle eine fachliche Antwort auf die Frage, „wie wir stabile und bezahlbare Energieversorgung sicherstellen können und gleichzeitig unsere Klimaschutzziele erreichen“, sagte Wissing. „Wenn wir es politisch nicht diskutieren wollen, dann müssen wir es wissenschaftlich klären.“ (Afp)

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