zum Hauptinhalt

Politik: Auch Israel hilft im Kampf gegen die Farc An Betancourts Rettung

indirekt beteiligt

Tel Aviv - In ihren Lobpreisungen der perfekten Befreiungsaktion durch die kolumbianische Armee verglich Ingrid Betancourt diese mit ähnlichen israelischen Aktionen. Wahrscheinlich ist die ehemalige kolumbianische Präsidentschaftskandidatin und langjährige Geisel der Farc-Rebellen auf ihrem Flug in die Freiheit über die Beteiligung der Israelis an ihrer Rettung informiert worden. Möglich auch, dass die kolumbianisch-französische Doppelbürgerin sich an die „Operation Entebbe“ erinnerte, die spektakuläre Befreiung einer entführten Air-France-Maschine in Uganda im Jahr 1976. Das Flugzeug hatte hauptsächlich israelische Passagiere an Bord, die nach siebentägiger Geiselnahme vom israelischen Heeresnachrichtendienst Aman befreit wurden.

Auch bei Betancourts Rettung hatten die Israelis zumindest indirekt ihre Finger im Spiel. Generalmajor Israel Ziv, Ex- Offizier der Eliteeinheit des Generalstabskommandos, ist der Mann, dessen Firma Global CST die kolumbianische Armee für ihren Kampf gegen die Farc-Rebellen ausbildete und ausrüstete. Ebenso beteiligt waren General Jossi Kupferwasser und der nach dem Libanonkrieg ausgeschiedene General Gal Hirsch. „Wir halfen ihnen, Operationen zu planen, Strategien zu entwerfen und Informationsquellen zu entwickeln“, sagt Ziv.

Diese Unterstützung war keineswegs selbstverständlich. Denn die militärischen Beziehungen zwischen den beiden Staaten waren nach langen Jahren der Zusammenarbeit – Israel lieferte unter anderem Waffen an Kolumbien – durch die erste sogenannte Israel-Connection auf einem Tiefpunkt angelangt. Der israelische Waffenhändler Jair Klein hatte das Drogenkartell des Kolumbianers Pablo Escobar angeblich für den Kampf gegen die Farc ausgerüstet und ausgebildet, zum Zorn der kolumbianischen Behörden. 2001 wurde Klein zu zehn Jahren und acht Monaten Haft verurteilt, am 28. August 2007 auf dem Flughafen Moskau verhaftet. Vor einem Monat fällte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte eine Eilentscheidung, wonach Russland mit der Auslieferung Kleins an Kolumbien noch zuwarten solle. Charles A. Landsmann

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false