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Politik: Auch wer Öko-Strom kauft, kocht mit Atomstrom

Wo Öko-Strom drauf steht, ist noch lange kein Öko-Strom drin. Das gleiche gilt für Atomstrom.

Wo Öko-Strom drauf steht, ist noch lange kein Öko-Strom drin. Das gleiche gilt für Atomstrom. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Verbraucher, die jetzt bei ihrem Stromlieferanten Öko-Strom kaufen, diesen Öko-Strom später auch an der Steckdose in ihrem Wohnzimmer beziehen. Umweltbewußte Stromeinkäufer beleuchten ihre Pflanzenzucht mit genau so viel Atomstrom, wie ihr Nachbar, der den - viel billigeren - Standard-Strom-Tarif gewählt hat. Denn: Das deutsche und auch das europäische Verbundnetz für Strom funktioniert in etwa so wie ein See. Am Boden des Sees gibt es ganz viele kleine Zapfhähne - die Verbraucher. Wenn sie morgens das Licht im Bad anmachen, fließt Strom aus dem See heraus. Damit die Spannung (der Wasserpegel) nicht sinkt, muss jemand (ein Stromerzeuger) oben die gleiche Menge Strom in den See einfüllen, wie unten entnommen wird. Da alle Stromerzeuger, Atomkraftwerke wie Bio-Müll-Anlagen, ihren Strom in den See nebeneinander einfüllen, herrscht im See ein Durcheinander von Atom-, Wind- und anderen Stromarten. Das Durcheinander kommt dann bei den Verbrauchern an. Wer Öko-Strom kauft, sorgt deshalb "nur" dafür, dass die Öko-Strom-Anbieter mehr Energie in den See einfüllen dürfen.

asi

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