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© AFP

Audiobotschaft: Bin Laden verlangt Rückzug der Europäer aus Afghanistan

Al-Qaida-Chef, Osama bin Laden, wendet sich offenbar erneut mit einer Botschaft an die Öffentlichkeit. Diesmal fordert er den Truppenabzug der europäischen Regierungen.

Der Chef des Terrornetzwerks Al Qaida, Osama bin Laden, hat in einer ihm zugeschriebenen Tonbandaufnahme die Europäer zum Rückzug aus Afghanistan aufgefordert. Der in Katar ansässige Nachrichtensender Al Dschasira sendete Auszüge aus der mutmaßlichen Botschaft Bin Ladens. Die USA hätten auf einer Invasion in Afghanistan bestanden, obwohl sie gewusst hätten, dass die Afghanen nicht hinter den Anschlägen des 11. September 2001 steckten, hieß es auf dem Tonband. Europa sei den USA nachgelaufen.

In der an die Völker Europas gerichteten Botschaft sagte die Bin Laden zugeschriebene Stimme: "Es wäre besser für Euch, wenn Ihr Eure Politiker davon abhalten würdet, dem Weißen Haus zu folgen, und Ihr Euch dafür einsetzt, das den Unterdrückten angetane Unrecht zu beenden." Die Stimme übernahm die Verantwortung für die Anschläge vom 11. September. "Ich bin verantwortlich", hieß es. Das afghanische Volk und die afghanische Regierung hätten davon nichts gewusst. Die Ereignisse in Manhattan seien die Antwort auf "die Massaker der amerikanisch-israelischen Allianz gegen unser Volk in Palästina und im Libanon" gewesen.

USA: "Keine neue Taktik"

Das US-Außenministerium wies den Aufruf Bin Ladens umgehend zurück. "Ich denke, dass unsere Nato-Verbündeten in Afghanistan sehr genau wissen, was in Afghanistan und im Krieg gegen den Terrorismus auf dem Spiel steht", erklärte Außenamtssprecher Sean McCormack. Zur Tonbandbotschaft sagte McCormack, dies sei "keine neue Taktik". In Afghanistan kämpfen etwa 55.000 Soldaten der Nato-Schutztruppe Isaf und der US-geführten Koalitionstruppen gegen die radikalislamischen Taliban und El Kaida-Anhänger.

Im September hatte sich Bin Laden zum sechsten Jahrestag der Terroranschläge auf das World-Trade-Center in New York erstmals seit drei Jahren wieder mit einem Videoauftritt zu Wort gemeldet. Die US-Geheimdienste waren nach eingehenden Untersuchungen des Videos von dessen Echtheit überzeugt. Am 22. Oktober hatte Bin Laden die Aufständischen im Irak in einer Tonbandbotschaft aufgerufen, ihre Streitigkeiten beizulegen und gemeinsam gegen die US-Besatzung zu kämpfen. (imo/AFP)

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